Lkw-Tempobremse ist für Minister Leichtfried eine "spannende" Idee

Lkw-Unfälle steigen.
Im Herbst sind neue Maßnahmen für den Schwerverkehr, aber auch für die Pkw-Lenker geplant.

"Spannender Artikel im KURIER. Was haltet ihr von der Idee?", schrieb Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) am Montag auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Wie berichtet, fordern heimische Experten eine Temporeduktion für den Schwerverkehr. Idealerweise sollten Lkw demnach stets 20 km/h langsamer als Pkw unterwegs sein – dann wären auch die Anhalte- und Bremswege relativ gleich. Dadurch würde die Zahl der schweren Unfälle sinken.

Damit ist die Diskussion um weitere und strengere Verkehrsmaßnahmen rund um die wieder steigenden tödlichen Lkw-Unfälle eröffnet. Im Vorjahr starben 66 Menschen bei Unfällen mit Beteiligung von Schwerfahrzeugen. Im Herbst plant Leichtfried ohnehin eine umfassende Gesetzesänderung. Neben den umstrittenen Alko-Locks (Promille-Wegfahrsperren) könnten dann auch Neuerungen für Lkw-Lenker vorgeschrieben werden, etwa beim Führerschein oder mit Maßnahmen für bessere Rundumsicht.

ÖAMTC ist skeptisch

Im Verkehrsministerium verweist man deshalb auch auf das geplante Paket im Herbst. Der Automobilclub ÖAMTC steht der Tempobremse hingegen "abwartend skeptisch" gegenüber, wie Chefjurist Martin Hoffer sagt. Bedacht werden müsse, ob künftig "zwei Schilder bei jeder Beschränkung" sinnvoll wären. Nur die Lkw herunterzubremsen, damit es für die Pkw sicherer wird, sei zu hinterfragen.

Ein Sprecher des Autobahn-Betreibers Asfinag will zum aktuellen Thema nichts sagen: "Die Asfinag ist nicht dafür zuständig, mit welcher Geschwindigkeit Lkw (und auch Pkw) auf Autobahnen und Schnellstraßen fahren dürfen." Wie berichtet, hatte es auch Kritik am Straßenerhalter gegeben, weil die Überkopfwegweiser laut Experten zu selten genützt werden.

Heftig diskutiert wurde die Tempobremse für den Schwerverkehr auch auf kurier.at und auf Facebook. Die Mehrheit der Poster schien dabei für diese Maßnahme zu sein.

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