Nach wochenlangen Diskussionen wurde der überarbeitete Entwurf für den Neubau des Management Center Innsbruck (MCI) am Dienstagnachmittag einer Jury präsentiert, in der alle Beteiligten mit ihren kontroversen Sichtweisen an einem Tisch saßen. Auf vier Stunden war die Sitzung angesetzt – es wurde um einiges länger.
Wie berichtet, soll der ursprüngliche Siegerentwurf für das Gebäude nach den Vorstellungen des Landes als Geldgeber um eine Etage verringert werden, um zumindest den indexierten Kostenrahmen einhalten zu können. Die stets als Oberkante kommunizierten 135 Millionen Euro werden dabei wohl trotzdem überschritten.
Keine Freunde der Verdichtung
Am MCI fürchtet man, wie berichtet, dass die Arbeits- und Aufenthaltsqualität in der privaten Hochschule massiv unter der Verdichtung leiden würde. Die Stadt, die den Grund zur Verfügung stellen würde, sorgt sich um das Stadtbild. Der Bauplatz befindet sich direkt neben dem Hofgarten.
„Wir achten darauf, dass an diesem prominenten Standort ein hochwertiges Gebäude entsteht und die Außenflächen ansprechend gestaltet sind“, erklärte Bürgermeister Georg Willi (Grüne) im Vorfeld der Sitzung.
Die Bedenken der Stadt gegenüber der Schrumpfversion des Siegerprojekts sind offenkundig. „Man hat oben auf dem Gebäude Kubatur weggenommen. Das verändert die Optik, das Gesicht, zum Negativen“, so Willi.
Der für Hochbau und damit den MCI-Neubau zuständige SPÖ-Landesrat Georg Dornauer kennt die Kritikpunkte. Er würde gerne im Dezember die Bagger auffahren lassen, sagt aber auch: „Der Spatenstich sollte so erfolgen, dass alle eine Freude mit dem Projekt haben und es im budgetären Rahmen bleibt.“ Das sei „keine ganz einfache Aufgabe“, war Dornauer schon vor der Sitzung klar.
Die endete letztlich mit Verspätung. Und ohne Ergebnis. Dornauer soll laut einem Sitzungsteilnehmer erklärt haben, alle gehörten Argumente reflektieren zu wollen. Und dann erneut zu einer Jurysitzung einzuladen. Damit hängt das Projekt weiter in der Warteschleife.
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