Kältester Frühling freut nur die Bauern

Kältester Frühling freut nur die Bauern
Seit 1987 war kein Frühling mehr so kalt wie dieser – und es bleibt weiter kühl. Die Temperaturen und Wetterbedingungen schaffen jedoch bessere Voraussetzungen für die Landwirtschaft

„Man sagt zwar, dass man sich erst über gute Ernte freuen soll, wenn sie tatsächlich eingefahren ist, doch mit dem momentanen Status quo können wir schon einmal zufrieden sein“, sagt der Leiter der Pflanzenproduktion in der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Manfred Weinhappel.

Positive Bilanz

Auch wenn der trockene März und April, der verregnete Mai und insgesamt der kälteste Frühling seit 1987 bei den meisten Menschen keinerlei Begeisterung auslöste, waren die bisherigen Wetterbedingungen für die Landwirtschaft deutlich besser als in den letzten, weitgehend trockenen und durchschnittlich sehr warmen Jahren.

Die außergewöhnlich kühlen Temperaturen führten zu einer geringeren Verdunstung und vor allem zu einem verzögerten Keimen der Pflanzen. Aufgrund dessen benötigten sie in den trockenen Monaten auch weniger Wasser. „Im Mai ist der Regen dann rechtzeitig und in einem Ausmaß, der uns bei Ackerkulturen sehr gut weiterhilft, gekommen“, so Weinhappel. Ungünstige Starkniederschläge oder Stürme waren bisher eine Seltenheit. Ein weiteres vorteilhaftes Phänomen, das dem feuchten und kühlen Wetter geschuldet ist: der geringere Schädlingsdruck. Besonders der berüchtigte Rüsselkäfer treibt sich deutlich weniger auf den Rübenfeldern herum.

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