Landesrat fiel auf Betrüger herein: Heftige Kritik an FPÖ-Chefin Svazek
Die designierte Salzburger LH-Stellvertreterin, FPÖ-Obfrau Marlene Svazek, hat mit einer Äußerung auf Twitter für Kritik gesorgt: User warfen ihr vor, am Donnerstag in einem Posting Journalisten bedroht zu haben.
Die Politikerin hatte darin auf die Berichterstattung über ihren künftigen FPÖ-Regierungskollegen Christian Pewny reagiert, der 2020 Opfer eines schweren Betrugs wurde. Am Freitag hat Svazek ihren Twitter-Account zugleich „für 30 Tage“ deaktiviert.
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„Aufgrund der Niedertracht, mit der ihr und der Partei derzeit in Kommentaren begegnet wird“, sagte dazu ihr Sprecher Dom Kamper zur APA. Svazek bereue den Tweet jedoch nicht und stehe zu ihrer Aussage. Konkret hatte die Salzburger FPÖ-Chefin gepostet: „Wenn dem so ist, dass das Privatleben ab sofort auch öffentliches Gut ist & ungeniert geschrieben wird, dann gehe ich jetzt mal davon aus, dass das auch jeden Journalisten trifft & niemand ein Problem damit hat, wenn das eigenen (Fehl-)verhalten dann öffentlich gemacht wird.“
Am Donnerstag hatte zunächst der KURIER berichtet, dass der 56-jährige Pewny, Ex-Nationalratsabgeordneter und derzeit Bürgermeister von Radstadt, im Jahre 2020 rund 600.000 Euro an Betrüger verloren haben soll. Er sei Teil eines weitgefassten Betruges geworden, bei dem auch die Love-Scam-Masche zum Einsatz kam. Dabei gaukeln die Täter ihren Opfern die große Liebe vor, bringen sie dann aber oft um viel Geld.
„Das Thema ist für mich abgeschlossen“, sagte Pewny im KURIER-Interview. „Allerdings werde ich die Erfahrungen in mein Amt mitnehmen.“ Pewny soll am 14. Juni als FPÖ-Landesrat in der neuen Salzburger Landesregierung angelobt werden. In seine Zuständigkeit werden die Bereiche Soziales, Lebensmittelaufsicht, Regionalentwicklung und EU-Regionalpolitik, Lehrlingsförderung und Verbraucherschutz fallen.
Privatsphäre schützen
„Unser Mandant behält sich für den Fall seine Persönlichkeitsrechte verletzender Berichterstattung vor, dagegen straf-, medien- und zivilrechtliche Ansprüche gerichtlich geltend zu machen“, teilte sein Wiener Rechtsanwalt Niki Haas am Freitag in einem Schreiben mit. „Die Angelegenheit betrifft den höchstpersönlichen Lebensbereich meines Mandanten und berührt in keiner Weise seine beruflichen bzw. politischen Tätigkeiten und Ämter“, so Haas weiter. Er forderte die Medien auf, die Privatsphäre seines Mandanten und seiner Familie zu wahren, und diese - insbesondere durch reißerische Berichterstattung - nicht zu verletzen.
Kein Liebes- sondern Immobetrug?
In der Sache selbst informierte die Kanzlei, dass Pewny „im Zusammenhang mit einer geplanten internationalen Immobilientransaktion“ unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, insbesondere mittels Vorlage und Verwendung gefälschter Verträge, gefälschter Bankunterlagen, gefälschter öffentlicher Urkunden sowie gefälschter Anwaltskorrespondenz Opfer eines professionell angelegten Betrugs geworden sei. „Er wurde dadurch in seinem Privatvermögen erheblich geschädigt.“ Weitere Auskünfte werde man dazu nicht erteilen, auch um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden. Ein Liebesbetrug kommt im Brief des Anwalts mit keinem Wort vor.
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