Lämmer illegal geschächtet: Anzeige gegen Landwirtin

Lämmer illegal geschächtet: Anzeige gegen Landwirtin
Graz-Umgebung: Die Jungschafe wurden von den türkischen Käufern ohne Betäubung geschlachtet.

Eine Landwirtin nahe Graz sowie zwei Männer müssen mit einer Anklage wegen Tierquälerei rechnen: Die Frau hat den Türken Lämmer zum Schächten verkauft, die von den Käufern noch in der Scheune der 36-Jährigen ohne Betäubung geschlachtet wurden. Ein anonymer Hinweis hatte die Polizei auf die Vorgänge aufmerksam gemacht. Als die Beamten eintrafen, waren elf Jungschafe bereits tot.

Von einem "blutigen Einsatz" sprach Ermittler Werner Eissl am Dienstag. Stattgefunden hat die Schlachtung bereits Ende September in Hitzendorf (Bezirk Graz-Umgebung). Die beiden türkischen Staatsbürger hatten die Tiere der Landwirtin abgekauft und in der Scheune mit dem Schächten begonnen, als die Polizei einschritt. Die gesetzlichen Auflagen wie etwa Beiziehung eines Tierarzts, Betäubung und ein eigener Schlachtraum wurden nicht erfüllt.

Geständig

Die beiden Männer sagten gegenüber den Ermittlern, dass sie selbst einmal frisches Fleisch von Lämmern gewinnen wollten. Darum hätten sie der Bäuerin die Schafe abgekauft. Die 36-Jährige gestand ebenfalls, meinte aber, sie hätte nicht gewusst, dass ein Tierarzt und Bewilligungen für diese Art der Schlachtung nötig seien. Alle drei wurden bei der Staatsanwaltschaft Graz anzeigt.

Das Fleisch der geschlachteten Lämmer durften die Türken übrigens mitnehmen und wie geplant an ihre Verwandten und Freunde weitergeben, denn sie hatten die Tiere rechtmäßig gekauft. Die Landwirtin hege laut Polizei Pläne, künftig Schächtungen ihrer Lämmer legal in einem eigenen Schlachtraum anzubieten.

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