Kormorane am Bodensee gefräßiger als gedacht
Die 138 Berufsfischer der am Bodensee angrenzenden Länder haben zwei fangschwache Jahre hinter sich. 2013 war mit einem Rückgang um 16 Prozent auf 465 Tonnen Fisch das schlechteste Jahr seit 1954. In die Diskussion um mögliche Gründe hat nun eine Studie neuen Zündstoff gebracht. Die Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg hat das Fressverhalten von Kormoranen untersucht. Die geschützten Vögel brüten rund um den Bodensee und sind offenbar gefräßiger als gedacht.
Laut der Erhebung sind die Kormorane eine ernstzunehmende Konkurrenz. Demnach fangen die Vögel etwa mehr Hechte als die Berufsfischer, bei Schleien sogar die siebenfache Menge. Der Vorarlberger Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) sieht sich durch die Untersuchung im Vorarlberg Weg bestätigt. Und der laute: "Ja zum Kormoran am See, aber nur in begrenzter Anzahl." Naturschutz, Behörde und Fischer würden seit Jahren gemeinsam eine "Kormoranwacht" betreiben. Bei Notwendigkeit würden die Bestände der Tiere reduziert.
Die Kormoranpopulation hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Immer wieder wurden EU-weite Regulierungsmaßnahmen gefordert, um fischereiwirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Eine entsprechende Lösung ist aber laut Schwärzler nicht in Sicht. Am Vorarlberger Seeufer sind die Kormorane hauptsächlich in der Fußacher Bucht zu finden.
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