Kolonnen vor McDrive: Netz lacht über Schachtelwirt-Schlacht

Kolonnen vor McDrive: Netz lacht über Schachtelwirt-Schlacht
"Die fetten Jahre sind noch nicht vorbei", fasste die Polizei OÖ den Ausnahmezustand zusammen.

Als am Montag das Fast-Food-Restaurant McDonald's seine Pforten für Drive-in-Kunden wieder öffnete, gab es kein Halten mehr. Es ging ähnlich irrational zu, wie bei den Kaufräuschen Mitte März und der Wiederauferstehung der Baumärkte nach Ostern - wo Heimwerker vor den Eingängen geduldig warteten.

Das Gemüt der Fast-Food-Freunde dürfte weniger strapazierfähig sein. In Wels musste gar die Polizei ausrücken. Ein 47-jähriger Einheimischer soll sich in der Warteschlange vorgedrängt haben. Ein hungriger Kontrahent fand das nicht lustig: Es kam zur Prügelei. "Die fetten Jahre sind noch nicht vorbei. Nach Klopapier- und Werkzeughamstern sorgen nun die ,Ernährungsbewussten' für erhöhtes Verkehrsaufkommen und einen Polizeieinsatz in Linz", reagierte die Polizei OÖ auf Twitter.

Das Netz kommentierte den Ausnahmezustand größtenteils mit Amüsement:

Aber was könnte hinter dem landesweiten Burger-Exzess stecken? Zumindest bei den Hamsterkäufen zeigte sich, dass das Kaufverhalten Einzelner Kettenreaktionen auslösen kann. Fotos von leeren Regalen in den sozialen Netzwerken verstärkten diesen Effekt: "Menschen sind soziale Wesen und suchen im Alltag nach Hinweisen, was sicher und was gefährlich ist. Und wenn sie jemanden im Laden sehen, der in Panik Toilettenpapier kauft, kann dies einen Angst-Ansteckungseffekt verursachen", erklärt Baruch Fischhoff, Psychologe von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, Mitte März im Gespräch mit CNN.

Nun ging es in diesem Fall aber um Klopapier. Fast-Food hat einen weiteren Nebeneffekt: Es macht süchtig. Forscher von der Maquarie Universität in Sydney haben kürzlich wissenschaftlich belegt, warum wir von Junk-Food nicht genug bekommen können. In einer Studie wurden 105 Freiwillige in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe bekam acht Tage nur ungesundes Essen serviert, die andere ernährte sich "normal". Ergebnis: Die erste Gruppe hatte am Ende der Studie größeren Appetit auf ungesundes Essen, als die andere. Selbst dann, wenn die Probanden bereits gesättigt waren.

Das dürfte daran liegen, dass Junk-Food die Appetitregulation im Gehirn beeinflusst, beziehungsweise ausschaltet. Schon nach einer Woche ungesunder Ernährung tritt dieses Phänomen ein.

Am Samstag geht es wieder los

Wie auch immer: Am Samstag können Fast-Food-Liebhaber dann dann in der zweiten großen Schachtelwirt-Schlacht um einen aussichtsreichen Platz im Stau kämpfen. Burger King öffnet 28 Restaurants mit Drive-in, täglich von 11 bis 20 Uhr. In manchen Restaurants sind die Öffnungszeiten sogar länger. Das Sortiment ist komplett verfügbar.

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