Klimaaktivistin Anja Windl: "Will auf richtiger Seite der Geschichte stehen"

Anja Windl sitzt auf der Straße
Nachgefragt: Nach dem überraschenden Aus der Letzten Generation in Österreich denkt eine der bekanntesten Klimaschützerinnen des Landes nicht ans Aufhören.

Vom Boulevard „Klima-Shakira“ getauft, wurde die deutsche Studentin Anja Windl zum Aushängeschild der Letzten Generation in Österreich. Trotz Drohungen und Haft will sie nicht aufgeben.

KURIER: Sie sind für Ihre Überzeugung ins Gefängnis gegangen. War es das wert?

Windl: Ich habe die 42 Tage im Polizeianhaltezentrum gut verkraftet (am 16. Juli wurde Windl enthaftet, Anm.). Da ich die hohen Geldstrafen für unsere Aktionen nicht bezahlen kann, muss ich künftig aber noch mehrere Monate ins Gefängnis. Das ist mir aber lieber, als nicht auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen.

Wie hoch sind die offenen Strafbeträge?

Gegen mich sind Verwaltungsstrafen von 30.000 Euro offen. Wir werden aber zusätzlich noch wegen Sachbeschädigung sowie wegen krimineller Vereinigung angeklagt.

Letzte Generation: Kundgebungen, Anzeigen und Festnahmen

An wie vielen Protesten haben Sie in den vergangenen Jahren teilgenommen?

In Österreich an gut 50. In Deutschland kommen noch einmal ungefähr 20 dazu.

Sie haben Stunden angeklebt auf Straßen verbracht. Ist das jetzt vorbei und wie geht es Ihnen damit?

Durch das Ende der Letzten Generation Österreich entsteht ein Vakuum für neue Formen des zivilen Ungehorsams. Ich werde nicht zusehen, wie wir als Gesellschaft den vermeidbaren Tod unzähliger Menschen in Kauf nehmen. Die Tatsache, dass schlussendlich nicht mehr Menschen den Arsch hochbekommen haben, macht mich aber schon betroffen.

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