Klagenfurt will 100.000er-Marke knacken
Das Pünktchen auf der Landkarte wäre etwas größer, man hätte den Ruf einer "Großstadt" und rund 5,5 Millionen Euro mehr an Förderungen von Seiten des Bundes: daher ist es seit Jahren das erklärte Ziel der Stadt Klagenfurt, die 100.000-Einwohner-Marke zu sprengen. Und das sollen nun die Studenten richten, die mit "Zuckerln" angelockt werden.
97.463 – das ist die aktuelle Einwohnerzahl Klagenfurts. Eingemeindungsansinnen wie etwa von Krumpendorf oder Ebenthal scheiterten in der Vergangenheit am Widerstand der dort ansässigen Bevölkerung. Daher hat die Stadt nun die Studenten im Visier. Von rund 8000 hier lebenden, angehenden Akademikern hat nicht einmal die Hälfte ihren Hauptwohnsitz in Klagenfurt.
"Wir wollen sie mit einem Willkommenspaket überzeugen, damit sie sich hier fix niederlassen und wir die Einwohnerzahl auf diese magische Marke schrauben können", sagt Bürgermeister Christian Scheider.
Gratis-Saisonkarte
Als Zuckerl winkt entweder ein Semesterbusticket (Wert 500 Euro) oder eine Saisonkarte für das Hallenbad (Wert 285 Euro). Dazu kommt der "Studentenmittwoch", an dem die Stadt mit Vergünstigungen bis zu 50 Prozent (beispielsweise das Stadttheater) lockt.
Bei der Anmeldung des Hauptwohnsitzes geht die Stadt aktiv auf seine zukünftigen Bürger zu: Dem ÖH-Servicecenter an der Uni wurde gleich ein Melde- und Bürgerservice angeschossen – also Inskribieren und Wohnsitz-Ummeldung spielend leicht, unbürokratisch und in einem Aufwaschen.
Wachstum
Man hilft weiters mit Formularen für diverse Zuschüsse usw. aus. Die Melde-Servicestelle an der Uni gibt es seit dem Wintersemester 2010. Bisher wurden im Schnitt 350 Hauptwohnsitz-Neuanmeldungen pro Jahr verzeichnet, mit den "Goodies" soll diese Zahl künftig hinaufschnellen.
Wann der 100.000-er geknackt wird, ist schwer abzuschätzen, die Stadt wächst aber kontinuierlich: 1970 hatte sie 73.704 Einwohner, 1980 bereits 85.105, 1990 wurden 88.695 Klagenfurter registriert, 2000 dann 91.116 und 2010 schließlich 94.383.
Den größten Bevölkerungszuwachs gibt es derzeit in den Umlandgemeinden von Klagenfurt und Villach, dem sogenannten "Speckgürtel", wo sich junge Familien ansiedeln. Im letzten Jahrzehnt verzeichneten diese Gemeinden Zuwachsraten von bis zu 20 Prozent.
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