„Es gibt nicht die eine Ursache, die für Katzenakne verantwortlich ist“, sagt Reitl. Es kann an einer Allergie liegen. Auch ein geschwächtes Immunsystem steht in Verdacht, die Hautunreinheiten zu fördern. Nicht zuletzt gilt Stress als Auslöser. Mangelndes Putzverhalten lässt sich als Grund meist ausschließen.
Ursache für Katzenakne zu finden, ist schwierig
„Man muss sich in der Therapie Schritt für Schritt vortasten“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Am Anfang steht die Reinigung der betroffenen Hautstellen, die sich meist von der Unterlippe über das ganze Kinn ziehen.
Brennende Desinfektionsmittel eignen sich nicht. Der Veterinärmediziner kann individuell aus unterschiedlichen Präparaten auswählen. Riesige Kalklöcher machen eventuell eine antibiotische Behandlung notwendig. Salben werden rasch abgeschmiert, Waschen wird kaum toleriert.
Allergie und Stress können das Hautproblem verursachen
„Besteht eine Allergie, sollten die Futterschüsseln ausgetauscht werden“, rät Reitl. In der Regel sind Edelstahl und Keramik besser verträglich als Kunststoff; ein Teller kommt seltener in Kontakt mit dem Kinn als ein Napf.
Omega-2-Fettsäuren im Futtern können ebenfalls zu einer reineren Haut beitragen.
Bei stark betroffenen Patienten lässt sich eine Futtermittelallergie durch eine Monoproteindiät ausschließen. Darüber hinaus gilt es, Stress möglichst zu reduzieren. Produkte mit beruhigenden Pheromonen können dabei helfen.
Die Behandlung von Kinnakne bei Katzen ist oft langwierig
„Wird die Kinnakne durch Stress oder Allergie ausgelöst, ist die Behandlung meist langwierig“, weiß der Zoodoc. Vieles muss ausgetestet werden, die Pflege daheim ist mühsam, der Tierarzt gefragt. Mitunter ist es notwendig, die Katze komplett durchchecken zu lassen. Denn auch Krankheit stresst. So liegen der Hautunreinheit eventuell Leiden von Herz, Blase, Schilddrüse oder Bluthochdruck zugrunde.
Der KURIER-Tiercoach schließt: „Die Ursachenfindung lohnt sich. Nur so lässt sich die Erkrankung bestmöglich managen und auch ein neuer Schub verhindern.“
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