Die Feuchtigkeit dringt aus den Mauern. Der weitläufige Garten gleicht mittlerweile mehr einem Sumpf. „Ich kann höchstens Salzburgs erster Reisbauer werden oder Mangroven anpflanzen“, meint Christoph Ferch bitter. 14 geschützte Bäume nehmen Schaden. Ein holzvertäfelter Saal auf Gartenniveau ist ein Sanierungsfall.
Die Nachbarschaft zum Bauprojekt am Rehrlplatz neben dem Salzburger Unfallkrankenhaus glich jahrelang einem wahren Nervenkrieg: Das frühere Cassco-Projekt tauchte lange unter Österreichs umstrittensten Bauvorhaben auf. Es gab auch Bedenken, ob Salzburg so den Welterbestatus halten kann. 25.000 Unterschriften konnten das Projekt nicht stoppen. Schlussendlich wurde es nur geringfügig abgespeckt und durchgewunken.
Baustellen-Betrieb seit 2019
Nicht nur in der engeren Nachbarschaft haben Kritiker mit der enormen Baudichte wenig Freude. Die Situation am Areal ist komplex: Die Bergwässer vom Kapuzinerberg würden nicht mehr ausreichend versickern können, heißt es. Der Vorwurf: Die Baugrube sei zu dicht, eine eigentlich wasserdurchlässig vorgeschriebene Wand falsch ausgeführt worden. Nachträglich mussten zwar 72 Löcher eingefügt werden, das half aber nur noch bedingt. Der Grundwasserspiegel habe sich durch den Bau verändert. Die mächtigen Nachbarn wollen mit dem Wasser-Problem nichts zu tun haben.
Dazu kommt: Die Stützmauer entlang der Arenbergstraße, ein Grundstück der Stadt oberhalb des Geländes, droht umzukippen. „Ich werde auch von der Stadt im Kreis geschickt“, klagt Ferch, seit dem Kampf am Rehrlplatz politisch aktiv und Gemeinderat der Liste Salz. Er kämpft um eine Probenentnahme im Bereich der Straße und die Errichtung eines Sperrbrunnens.
Auch Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) spricht von einer unbefriedigenden Situation: „Wir wollen den Sachverhalt aufklären.“ Er machte noch nie ein Geheimnis daraus, gegen das Projekt zu sein. Es passierte noch unter rot-grüner Stadtführung alle Gremien. Der Bauträger Planquadrat beruft sich Kritikern gegenüber auf die gültige Genehmigung und will Vorwürfe nicht kommentieren.
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