Kärntner Hotelbetreiber erneut von Hackern erpresst
Das Seehotel Jägerwirt auf der Turracher Höhe im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet ist in dieser Saison bereits mehrfach von Computerhackern attackiert worden. Zu Winterbeginn wurden sogar die Schlüsselkarten der Zimmer blockiert, die Hoteliers zahlten 1.500 Euro "Schutzgeld". Doch damit hörten die Angriffe nicht auf, wie Geschäftsführer Christoph Brandstätter erklärt.
Auch nach den Weihnachtsferien gab es wieder eine Attacke, inzwischen hatte die Hotelleitung aber reagiert und die Computeranlage abgesichert, zudem wurden viele Netzwerke abgekoppelt. Beim nächsten Zimmerumbau werde man von Chipkarten wieder auf echte Schlüssel umsteigen, kündigten Brandstätter und seine Frau Christina an.
Erpressungsgeld gezahlt
Was die beiden ärgert, ist die Tatsache, dass es keine andere Alternative gegeben hatte, als das Erpressungsgeld zu zahlen, aber: "Das Haus war mit 180 Gästen total ausgebucht, wir hatten keine andere Chance. Weder Polizei noch Versicherung helfen einem in diesem Fall. Die Wiederherstellung unseres Systems nach der ersten Attacke im vergangenen Sommer hat uns mehrere Tausend Euro gekostet. Von der Versicherung bekamen wir bis heute kein Geld, da kein Täter ausgeforscht werden konnte." Also wurden Bitcoins über das Darknet bezahlt. In der Tageszeitung Die Presse erklärte Brandstätter, er wisse von mehreren anderen Hoteliers, denen es ebenso ergangen sei wie ihm.
Polizei ermittelt
Die steirische Polizei hat jetzt einen eigens geschulten IT-Ermittler eingeschaltet. Laut Auskunft des Landeskriminalamtes wird im Zusammenhang mit zwei Vorfällen ermittelt, die Erhebungen würden sich aber "sehr mühsam" gestalten.
Es wurden Spuren gesichert, nun ist die Polizei daran, ausfindig zu machen, woher die Angriffe gekommen sind. Dass die Polizei keine Aktivitäten setze, wie der betroffene Hotelier erklärt hatte, wurde gegenüber der APA von einem Polizeisprecher zurückgewiesen: "Wir tun, was wir können, wie in jedem Kriminalfall." Wenn die ersten Erhebungen abgeschlossen sind, wandert die Causa aller Voraussicht nach zum Landeskriminalamt, auch das Bundeskriminalamt könnte eingeschaltet werden. Über gleichartige Angriffe auf andere Hotels ist bei der steirischen Polizei aber derzeit nichts bekannt.
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