51 Prozent sind noch unentschlossen
Es wird die Mutter aller Schlachten." Kurz und prägnant analysiert Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle den Wahlkampf für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am 1. März in Klagenfurt. Auch Umfragen konnten bisher keinen Aufschluss zu einem möglichen Sieger im Kampf um den Chefsessel geben.
Inzwischen liegen drei Erhebungen zur Direktwahl vor: Das Humaninstitut sieht Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ/28%) knapp vor Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ/24%), Frank Frey (Grüne/14%) und Otto Umlauft (ÖVP/10%). OGM hat Scheider (30%) vor Mathiaschitz (28%), Umlauft (24%) und Frey (8%) gereiht. Imas wieder Mathiaschitz (23%) vor Scheider (20%), Umlauft (14%) und Frey (8%). 24% wollten kein Urteil abgeben.
Einzige Gemeinsamkeit der Umfragen: Stadtchef Scheider (hatte 2009 im ersten Wahlgang 41%) würde massiv verlieren, jedoch gegen Mathiaschitz in die Stichwahl kommen.
Stainer-Hämmerle glaubt, dass sich die Spannung in den letzten Tagen bis zum Urnengang weiter steigern könnte. "OGM hat herausgefiltert, dass 51 Prozent der Klagenfurter, die definitiv zur Wahl gehen werden, noch unentschlossen sind. Das ist ein historischer Rekordwert und damit relativieren sich auch vorschnelle Schlüsse aus den diversen Umfragen. Nachdem die Hälfte der Klagenfurter Wähler derzeit keine Präferenzen haben, kann das Pendel in jede Richtung ausschlagen. Es kann täglich kippen. Da geht es um jedes Thema, jeden Tag und jeden Wähler. Diese Wahl steht offensichtlich auf des Messers Schneide. Wenn ein neues Thema aufkommt, nur ein kleiner Skandal, kann sich alles sofort komplett ändern."
Auch das Sample sei von Bedeutung. Das Humaninstitut befragte 450 Menschen, OGM 305 und Imas 600.
Schlechter als die Partei
Völlig unverständlich ist für Stainer-Hämmerle, dass die Freiheitlichen bei der Gemeinderatswahl im Fall der Imas-Umfrage auf 33 Prozent (SPÖ 25%, OVP 16% und Grüne 15%) kommen würde, Scheider selbst bei der Bürgermeister-Frage jedoch nur auf 20 Prozent. "Normalerweise müsste Scheider deutlich besser liegen, als seine Partei. Vielleicht ist aber die Deklarationsfreude bei seinen Wählern nicht mehr so groß wie früher."
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