Mysteriöser Brech-Durchfall in Kuranstalt
Das Personal ist mit Handschuhen und Mundschutz ausgerüstet, 40 Gäste befinden sich in ihren Zimmern in „Quarantäne“ – dieses Bild bot sich am Donnerstag im Kurzentrum in Bad Bleiberg in Kärnten, wo insgesamt 102 Gäste an einem rätselhaften Virus erkrankt sind.
„Es handelt sich um einen bisher völlig unbekannten Virus“, sagt Bernd Riepan, Bezirkshauptmann von Villach. Die betroffenen Personen würden an Brechdurchfall leiden. „Der Krankheitsverlauf ist aber völlig untypisch, weil sich die Symptome legen und am nächsten Tag wieder auftreten“, sagt Riepan zum KURIER.
Eine Frau musste sogar ins Landeskrankenhaus Villach eingeliefert werden. „Sie konnte das Spital aber Stunden später verlassen“, teilt der Bezirkshauptmann mit. Es sei außerdem nicht erwiesen, dass sie ähnliche Symptome wie die übrigen Kurgäste hatte.
Proben gezogen
Die Hygienevorschriften im Kurzentrum Bad Bleiberg sind jedenfalls aufs Maximum geschraubt worden, was für das Personal seit Donnerstagmorgen das Tragen von Handschuhen und Mundschutz vorschreibt. Nahrungsproben wurden von einem Team der Lebensmittelinspektion gezogen und zur Analyse nach Wien geschickt. „Ich rechne mit einem Ergebnis am Freitag“, so Riepan. Dass es sich um ein Norovirus handelt, sei wegen des Krankheitsverlaufes auszuschließen.
„In der Zwischenzeit wurden 40 Personen, die noch über Beschwerden klagten, ersucht, auf ihren Zimmern zu bleiben“, teilte Eike Richter, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Kurzentren, mit. Diese Menschen würden in der Zwischenzeit eine spezielle Schonkost erreichen. Zahlreiche andere Gäste seien abgereist, sagt er.
Richter glaubt, dass das Virus „von einem Gast oder einem Mitarbeiter eingeschleppt wurde.“ Vom Essen sei es wohl nicht ausgegangen, da eine Rezeptionistin, die definitiv nichts gegessen habe, ebenfalls erkrankt sei. Die Symptome seien aber inzwischen bei allen Betroffenen am Abklingen.
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