Kärnten: Köfer kämpft um politisches Überleben

Köfer kämpft um eine Fortsetzung.
Seit der Abkehr von Parteigründer Stronach nennt sich Köfers Truppe "Team Kärnten".

Gerhard Köfer hat schon viel erlebt. Seit mehr als 25 Jahren ist der 56-Jährige in der Politik, lange Zeit bei der SPÖ, als Bürgermeister der Bezirksstadt Spittal, als Nationalrats-und Landtagsabgeordneter. 2012 lief er zu Frank Stronach über, mit dem er sich nach der Wahl, bei der er einen Landesratssessel gewann, schnell wieder überwarf. Am 4. März geht es um sein politisches Überleben.

Von den einstigen Stronach-Mitstreitern ist kaum noch jemand übrig. Von den ursprünglich vier Abgeordneten im Landtag blieb Köfer am Schluss nur noch einer übrig. Nur sein einstiger Vizebürgermeister ist nach wie vor loyal. Seit der Abkehr von Parteigründer Stronach nennt sich Köfers Truppe "Team Kärnten", zwischenzeitlich war auch der Name "Team Köfer" im Gespräch gewesen.

Köfer ist durchaus mit Selbstbewusstsein ausgestattet. Sein Regierungsbüro ist mit selbstgemalten, großflächigen Bildern dekoriert. Neben der Politik ist Köfer als "Energetiker" aktiv gewesen - als solcher hatte er Stronach kennengelernt, dessen Pferde er behandelte. In der ablaufenden Legislaturperiode versuchte sich der Straßenbaureferent - ein unglamouröses Ressort - als Aufdecker zu positionieren. Mit Kritik an den Koalitionsparteien war er stets schnell zur Stelle, offenbarte dabei aber immer wieder Wissenslücken in Fachfragen.

Populist Köfer

Schon in seiner Zeit als Bürgermeister war Köfer dem Populismus nicht abgeneigt. Etwa sorgte der ehemalige Gendarm 2001 mit der Aktion "Kopfgeld für Drogendealer" für Aufsehen über die Kärntner Landesgrenzen hinaus. 5.000 Schilling wurden damals für Hinweise versprochen. In der SPÖ konnte er damit aber nicht alle überzeugen. Das wurde spätestens 2010 mit seiner missglückten Kandidatur gegen Peter Kaiser bei dessen Kür zum Landesvorsitzenden klar.

2016 holte Köfer seine Vergangenheit als Bürgermeister ein. Er hatte seinerzeit den Bau eines Handymastens über Jahre verzögert - wegen gesundheitlicher Bedenken. Am Landesgericht Klagenfurt wurde der Politiker deshalb wegen Amtsmissbrauchs verurteilt, im Vorjahr wurde der Spruch rechtskräftig. Die Probezeit für die siebenmonatige, bedingt ausgesprochene Haftstrafe läuft noch. Köfer ist zum dritten Mal verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter sowie eines jugendlichen Sohns.

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