Kärnten fordert vom Bund einheitliches Grenzmanagement

Kärnten fordert vom Bund einheitliches Grenzmanagement
Außerdem will man Gäste-Registrierungen in Lokalen und Restaurants durchsetzen.

Eine Registrierungspflicht für Gäste in Restaurants und Lokalen fordert Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Eine solche Pflicht, wie sie in Italien und Deutschland schon Realität sei, würde das Contact Tracing im Ernstfall enorm beschleunigen, sagte Prettner am Montag vor Journalisten. In Kärnten war vergangene Woche ein Lokal wegen einer infizierten Kellnerin geschlossen worden.

Bis Montag waren mehr als 300 Personen getestet worden, die das Lokal in der fraglichen Zeit besucht hatten, bis dato waren alle Tests laut Prettner negativ. Hätte man pro besetztem Tisch dort eine Ansprechperson mit Namen und Telefonnummer, hätte das Contact Tracing wesentlich schneller durchgeführt werden können, sagte die Politikerin. Daher sollte eine solche Pflicht bundesweit eingeführt werden.

Behörden erreichen Kapazitätsgrenze

Die verschärften Grenzkontrollen würden die Bezirksbehörden an den Rand ihrer Kapazitäten bringen, so Prettner. Sie forderte von der Bundesregierung, dass es ein Grenzmanagement geben müsse, das für ganz Österreich Gültigkeit habe: "Ich erwarte mir von Seiten des Bundes ein mit allen zuständigen Ministerien akkordiertes, einheitliches Grenz-Management. Immerhin fungiert Kärnten mit seinen zahlreichen Grenzübergängen als Schutzschild für die gesamte Republik", betonte Prettner. Man werde Anfang September 15 Mitarbeiter zusätzlich aufnehmen, sie befürchte aber, dass dies nicht reichen werde.

Zum Thema Kroatien-Heimkehrer meinte Prettner, man rufe alle jene, die zwischen 7. August und Sonntag um Mitternacht nach Kärnten zurückgekommen sei, dazu auf, sich freiwillig testen zu lassen. Diese Personen sollten bei 1450 anrufen, dort würden sie registriert und zwei fixen Teststationen in Klagenfurt und Spittal/Drau zugeteilt. Bis Montagvormittag seien rund 550 Personen registriert worden, die nun getestet würden. Wer ab (dem heutigen) Montag einreise, könne die zehntägige Heimquarantäne umgehen, indem sie binnen 48 Stunden selbst einen Test organisieren. Man werde auf der Website des Landes veröffentlichen, welche Labors dafür zur Verfügung stehen, kündigte Prettner an.

Der Ö3-Wecker berichtete am Montag, dass eine Gruppe von Kärntnern, die am Wochenende nach Hause gekommen ist, sich in Makarska angesteckt hat. Eine Kärntnerin erzählte, sie sei mit ihrer Schwester und Bekannten unter anderem in einer Strandbar gewesen. Es habe sich herausgestellt, dass die Kellner dort alle positiv auf Corona getestet worden seien. Man habe sich nach der Rückkehr daher sofort testen lassen, dabei habe sich herausgestellt, dass sich alle angesteckt hätten.

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