Jahrelanger Missbrauch in Kärntnen: Ehemaliger Betreuer ist geständig

67-jähriger ehemaliger Betreuer laut Staatsanwaltschaft Klagenfurt geständig. Die Lebensgefährtin des Angeklagten war Hausleiterin.

Ein Ex-Mitarbeiter einer sozialtherapeutischen Einrichtung in Kärnten soll über zehn Jahre lang eine psychisch beeinträchtigte Frau sexuell missbraucht haben. Erst als der 67-Jährige Ende 2018 in Pension gegangen war, traute sich die Bewohnerin der Einrichtung vom Missbrauch zu erzählen, berichtete die Kleine Zeitung am Freitag. Laut der Staatsanwaltschaft Klagenfurt ist der Mann geständig.

Die 45-jährige Bewohnerin vertraute sich einer pädagogischen Leiterin an. Diese habe sofort den Vorstand und die zuständige Abteilung des Landes informiert, sagte der Vorstandsvorsitzende der Einrichtung der Kleinen Zeitung. Dass der Missbrauch so lange unbemerkt bleiben konnte, erklärte er mit der dezentralen Lage der Einrichtung. Zudem hätten im betreffenden Haus Strukturen geherrscht, welche die Aufdeckung von Straftaten erschwert hätten.

So war die Lebensgefährtin des Angeklagten dort Hausleiterin. Es gebe jedoch keine Hinweise darauf, dass diese den Missbrauch gedeckt habe, sagte Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Gegen die Frau werde jedoch wegen Eigentumsdelikten ermittelt. Im Jänner 2019 wurde das Dienstverhältnis mit der Hausleiterin beendet.

Der 67-Jährige beschuldigte Ex-Mitarbeiter wurde von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen Missbrauchs einer psychisch beeinträchtigen Person und Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses angeklagt. Er steht am 6. November vor Gericht. Der Strafrahmen sieht ein bis zehn Jahre für sexuellen Missbrauch einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigen Person vor.

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