Innsbrucker Stadtchef will Flughafen nicht zusperren

Piste und Terminal sind ein Sanierungsfall
Grüner Bürgermeister bremst bei Investitionen in Airport. Schließung sei nicht sein Wunsch, versichert er.

Drei Anträge und eine Anfrage eines Innsbrucker Grünen-Gemeinderats zur Zukunft des Innsbrucker Flughafens haben über die das Wochenende die politischen Gemüter in Tirol erhitzt.

Von den Grünen, die mit Georg Willi den Bürgermeister stellen, wird gefordert, eine Studie möge verschiedene Szenarien ausloten, wie es mit dem Airport weitergehen könnte.

Neben Erhalt und Ausbau des Status quo wird dabei auch „die Schließung des Innsbrucker Flughafens“ als Option genannt. Insbesondere von ÖVP in Land und Stadt sowie der Wirtschaftskammer kam ein Aufschrei.

Wollen die Grünen also den Flughafen zusperren? „Nein. Wir wollen ihn dahin führen, wo er Platz in der Verkehrsinfrastruktur hat“, versicherte Georg Willi am Montag am Rande einer Pressekonferenz. Er sei aber überzeugt, dass der Flugverkehr „tendenziell weniger und bald seinen Peak erreichen wird“, da er einer der großen Klimasünder sei.

150 Millionen Euro

„Wir sehen einer Zeit entgegen, in der Fliegen teurer wird“, sagte der Bürgermeister. Es sei daher die Frage, wie lange es Flughäfen dieser Größe noch geben werde. Am Airport stehen Investitionen an, die auf 150 Millionen Euro beziffert werden.

Laut dem Bürgermeister gäbe es Konsens darüber, dass die Piste saniert werden muss. Und auch die Abflughalle sei „am technischen Ende ihrer Lebensdauer“. Er wolle aber nur soweit investieren, „wie es aufgrund der Entwicklungen sinnvoll ist.“ Diese Frage dürfte noch für heiße Diskussionen sorgen. Stadt und Land sind am Flughafen mit je 24,5 Prozent, die Innsbrucker Kommunalbetriebe mit 51 Prozent beteiligt. Über eine Millionen Passagiere starten und landen in Innsbruck jährlich.

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