Innenminister Kickl präferiert Boulevardleser als Polizisten

Innenminister Kickl
Das Innenressort sucht 11.000 Polizisten fast nur im Boulevard. Mehr Geld für rechte Medien als für die Qualitätszeitungen.

11.000 Polizisten möchte Innenminister Herbert (FPÖ) in dieser Legislaturperiode aufnehmen. Neben intern heftig kritisierten Rekrutierungsmaßnahmen der Kommunikationsabteilung wird auch in Printzeitungen und bei Onlinemedien nach neuen Beamten gesucht – allerdings fast durchwegs im Boulevard und in rechten beziehungsweise heimatverbundenen Medien. Leser von Qualitätszeitungen scheinen bei der Polizei derzeit nicht erwünscht zu sein, zumindest wenn man die Inseratenverteilung ansieht.

Mehr als 1,1 Millionen Euro wurden in der Ära Kickl bisher an Printmedien verteilt. Das berichtete der Innenminister auf eine Anfrage des Liste-Pilz-Abgeordneten Alfred Noll. „Die Auswahl (der Medien, Anm.) erfolgt nach den Kriterien Reichweite, Auflagenstärke, Zielgruppe, Leserschaft, und Preissegment“, heißt in der Antwort des Innenressorts. Die am meisten geeignete Zielgruppe für den Polizeiberuf sind demnach Leser der Billig-Zeitung Österreich, in der Inserate für 306.000 Euro geschaltet wurden. Dahinter folgen Heute-Leser (242.000 Euro) und Kronen Zeitung-Leser (214.000 Euro). Dazu kommt Onlinewerbung von fast 60.000 Euro auf krone.at und 84.000 Euro auf oe24.tv.

Innenminister Kickl präferiert Boulevardleser als Polizisten

Über 100.000 Euro erhielt auch das Red Bulletin, wo offenbar actionaffine Polizisten gesucht werden. Inseratengeld gab es weiters für die in der Anfrage „rechtsextrem und verschwörungstheoretisch“ genannten Medien alles roger? und Wochenblick – die rund 3000 bzw. 16.800 Euro erhielten.

Das ist mehr als die österreichweiten Qualitätsmedien zusammen: In Standard und Presse wurde vom BMI gar nicht nach neuen Polizisten gesucht, im KURIER noch unter Wolfgang Sobotka zwei Inserate geschalten. Nur das profil erhielt unter Kickl 12.600 Euro für ein Bewerbungsinserat.

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