In letzter Sekunde vor Ertrinken gerettet: „Um mich herum war alles schwarz“

Als ich die Fotos gesehen habe, hab’ ich mich sehr g’schreckt, wie das ausschaut“, grübelt Ivana Pranjic Dienstagvormittag beim Besuch des KURIER an ihrem Krankenbett im UKH Klagenfurt. Vom Unfall selbst weiß sie nichts mehr: Die Bürokauffrau aus Scheifling, Steiermark, war am Montag, an ihrem 21. Geburtstag, mit dem Auto in Teufenbach in die Hochwasser führende Mur gestürzt.

„Ich war bei meiner Mama und wollte mich danach in Judenburg mit einer Freundin treffen“, erzählt die 21-Jährige. „Dann hat mich etwas auf der Straße irritiert hat – ein Reh oder ein Radfahrer.“ Jedenfalls verriss die junge Frau ihren silbergrauen Ford Mondeo und verlor die Kontrolle über das Auto.

Über das Danach weiß sie nichts mehr: „Da war alles schwarz. Ich bin erst im Spital wieder aufgewacht.“

Der Pkw stürzte, sich überschlagend, über die Böschung in die Mur. Dass Revierinspektor Peter Auer von der Polizeiinspektion Unzmarkt ihr das Leben rettete, bekam Pranjic gar nicht mit. Zwei Minuten nach dem Notruf einer Zeugin war er mit seinen Kollegen am Unfallort. Er bastelte aus Gurten einer Bahre von einem Rettungswagen eine Leine. Die band er sich um die Hand. Seine Kollegen hielten ihn damit am Ufer fest.

An Scheibe geklammert

Bis zur Brust stand Auer im Wasser. Pranjic klammerte sich an die durch den Aufprall im Wasser zerborstene Seitenscheibe. Davon zeugen tiefe Schnittwunden an ihren Fingern. Aber auch das weiß sie nicht mehr. Polizist Auer hielt ihren Kopf über Wasser, dann warf ihm ein Feuerwehrmann ein Messer zu. Er schnitt den Sicherheitsgurt durch und brachte die Lenkerin ans Ufer.

Als Ivana Pranjic das hört, wird sie noch etwas blasser um die Nase: „Im Auto war mein Glücksbringer, ein Teddybär. Den hab’ ich von meinem besten Freund. Und die drei Rosenkränze im Auto haben mir auch geholfen.“

Die Steirerin hat eine Gehirnerschütterung, Schnittwunden, Prellungen und Abschürfungen erlitten: „Ich bin froh, dass ich das überlebt hab’ und freu’ mich nur noch auf zu Hause.“