„Vor allem Welpen sind empfänglich für die Parvoviren“, sagt Reitl. Hat der junge Organismus noch nicht ausreichend Antikörper gebildet, verläuft die Infektion akut.
Parvoviren gefährden Tiere mit schwachem Immunsystem
Die Inkubationszeit beträgt nur zwei Tage, die Erreger treffen rasch die Zellen und verbreiten sich im Knochenmark und im lymphatischen System. „Bei zwei Wochen alten Vierbeinern ist der Kampf gegen die Krankheit eher aussichtslos, mit zwölf Wochen funktioniert das Immunsystem schon besser“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Fieber und Durchfall zählen zu den Symptomen der Parovirose
Leidet der Patient an Fieber, verweigert er das Fressen, trinkt er schlecht, erbricht er und hat zudem Durchfall, ist der Veterinärmediziner dringend gefragt. Denn die Symptome können sich in kürzester Zeit dramatisch verschlimmern – auch bei erwachsenen Tieren.
Die weißen Blutkörperchen nehmen ab, die Darmschleimhaut streikt, beides schwächt den Körper zusätzlich. Patienten müssen stationär aufgenommen und auf der Seuchenstation isoliert werden. Selbst bei erfolgreicher Behandlung können Langzeitschäden am Herzen bleiben.
Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen
„Nur eine Impfung bietet Schutz vor der Parvovirose“, sagt der Zoodoc. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen.
Der erste Stich kann ab der achten Lebenswoche erfolgen. Als Faustregel gilt ein zeitlicher Abstand von vier Wochen. Hat die Mutter selbst genug Antikörper – der Status ist in der Regel nur bei Zuchthündinnen bekannt –, gibt sie den Schutz über die Milch an den Nachwuchs weiter, die Wirkung der ersten Impfung wird blockiert.
Die tatsächliche Immunisierung beginnt demnach erst mit dem zweiten Stich. In der 16. Lebenswoche ist der erste Zyklus bei Welpen abgeschlossen. Nach drei Jahren braucht es eine Auffrischung.
Viren sind langlebig, hoch infektiös und resistent
„Parvoviren sind extrem langlebig. Sie können über Monate den Boden verseuchen“, sagt Reitl. Infizierte Haustiere scheiden die Erreger mit dem Kot aus. Die Ansteckung erfolgt in der Regel fäkal-oral; z.B. über kotkontaminiertes Futter, Spielzeug oder Schuhe. In städtischen Hundezonen ist die Gefahr der Übertragung größer als beim Auslauf in der Natur. Insgesamt sind die Viren gegen sehr viele Desinfektionsmittel resistent.
Der KURIER-Tiercoach appelliert: „Die Impfung kann Hunden und Katzen das Leben retten.“ Für Menschen sind die Parvoviren ungefährlich.
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