Die ÖVP muss sich seit geraumer Zeit mit Korruptionsskandalen und Chataffären beschäftigen. Sie sind viel unter den Leuten. Wie kommt dies dort an?
Es ist ein diffuses Bild. Man wird sehr selten direkt darauf angesprochen.
Von Ihnen gibt es keine Chats?
Von mir gibt es keine Chats. Ich antworte auf kein einziges WhatsApp. Das ist nicht so ganz meines. Das höchste der Gefühle ist ein Daumen-Emoji.
Ihr Lieblingsgetränk ist Kaffee, wenn Sie im Kaffeesud lesen müssten für den 5. März, was sehen Sie?
Die ÖVP wird aus der Wahl hoffentlich gestärkt hervorgehen und auch zukünftig in der Kärntner Landesregierung vertreten sein.
Wie könnte diese Regierung aussehen?
Das liegt in den Händen der Wählerinnen und Wähler. Der Wahltag ist abzuwarten und auch die Gespräche danach.
Wenn die ÖVP verliert und die Grünen den Einzug ins Landesparlament schaffen, dann wäre eine Dreier-Regierung denkbar. Theoretisch für Sie denkbar?
Ich bin kein Freund von Dreiern. Als stimmenstärkste Partei wird die SPÖ am 5. März durchs Ziel gehen. Und der stimmenstärksten Partei die Regierungsbildung abzusprechen, wäre vermessen.
Würde eine grün-schwarze Zusammenarbeit funktionieren? Stichwort: Wolf. Die Grünen wollen den Schutz, die ÖVP Abschuss.
Bei den Themen gibt es sehr unterschiedliche Zugänge. Beim Wolf ist unser Kurs nicht verhandelbar. Die Population der Wölfe steigt, 450 Nutztiere wurden 2022 gerissen, 450 sind verschollen.
Dabei begleitet Sie selbst ein Raubtier durch den Wahlkampf. Der Gru-Bär. Ein Bär als Maskottchen?
Das ist ein netter Wahlkampfgag. Als mein Bub, der Jakob, vor drei Jahren auf die Welt gekommen ist, hat mein Bruder ihm einen Bademantel mit Gru- und eben einem aufgemalten Bären geschenkt.
Der Bär ist Ihnen lieber als der Wolf?
Natürlich. Denken Sie nur an die ganzen Märchen.
Sie haben im Wahlkampf mit ihrer Inszenierung als Maverick in Top-Gun-Pose auf einem Plakat für Schlagzeilen gesorgt. Welcher Gedanke stand dahinter?
Das war vor allem dem Wahlkampfauftakt in einem Kino geschuldet. Aber es hat mir gut gefallen, auch weil es zum Ausdruck gebracht hat, dass es wert ist, um den Flughafen zu kämpfen. Eine enorm wichtige Infrastruktur in Kärnten. Und es muss aufhören, dass sich das Land über den Tisch ziehen lässt bei der Veräußerung von Grundstücken. Denn ein Quadratmeter Boden, mitten in Klagenfurt, in bester Lage für 40 Euro ist eine Sauerei.
Muss man sich nicht die grundsätzliche Frage stellen, ob man im Jahr 2023, wo sich Menschen für den Klimaschutz festkleben, noch Boden für Flughäfen braucht?
Darüber diskutiere ich nicht. Es gibt in Kärnten einen Beschluss mit den Grünen, dass Kärnten, auch in Hinblick als Wirtschaftsstandort, einen Flughafen braucht. Die grundlegende Infrastruktur werden wir auch künftig brauchen, egal wie der Antrieb dann stattfindet. Da gibt es genügend Entwicklungen.
Stichwort Klimaschutz: Haben Sie Verständnis für Menschen, die sich auf Straßen kleben?
Nicht wirklich. Wenn Menschen ihren Interessen nur Ausdruck verleihen können, indem sie andere daran hindern ihrer Arbeit nachzugehen, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Da gäbe es andere Wege. Ich bin kein Klimaleugner. Klimaschutz ist ein wichtiges Thema, aber da braucht es konkrete Maßnahmen und diese können nicht nur von oben herab erfolgen. Weil wenn dies passiert, werden wir die Menschen verlieren.
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