Das Video selbst und dessen Herstellung wurde vor allem von der Staatsanwaltschaft Wien untersucht. Dort wurden insgesamt neunundzwanzig Verfahren eingeleitet, neun davon sind noch im Gange.
Ermittelt wurde etwa gegen einen unbekannten Twitter-Account, auf dem vorab Teile des Videos erschienen sind, bis hin zur Spesenaffäre gegen den ehemaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache, bei der die Untersuchung noch immer nicht abgeschlossen ist.
Am 8. September wird der Initiator des Videos, der sogenannte Ibiza-Detektiv außerdem wegen Verdachts des Drogenhandels in St. Pölten vor Gericht stehen. Er soll ein Kilo Kokain weiterverkauft haben, dieses Verfahren wurde ursprünglich ebenfalls von der Staatsanwaltschaft Wien geführt.
Eingestellt wurde von der Staatsanwaltschaft etwa auch ein Verfahren wegen einer parteinahen Person, die Teile des Videos vorab gekannt hat und deshalb auf Neuwahlen gewettet hat. Auch das Drogen-Verfahren gegen Johann Gudenus, der im Vorfeld mit dem Ibiza-Detektiv Kokain konsumiert hat, wurde eingestellt.
WKStA hat fünf Verfahren
Das aktuelle Verfahren gegen Strache wegen des Gesetzeskaufs ist hingegen bei der Wirtschaft- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) angesiedelt. Diese führt offiziell fünf Verfahren, allerdings allein das Casino-Verfahren hat vierzehn Ermittlungsstränge, die wiederum fast eigene Verfahren darstellen. Vier Ermittlungsverfahren davon sind noch offen, alle davon betreffen einen Beschuldigten, wie es in der Anfragebeantwortung heißt.
In allen Verfahren wiederum war die SOKO Ibiza, auch SOKO-Tape genannt im Einsatz. Die unter der Leitung von Andreas Holzer stehende Sonderkommission geht - bezogen auf die Folgen im Justizbereich - wohl als einer der erfolgreichsten in die Geschichte ein. Für Holzer selbst erwies sich die SOKO auch als Sprungbrett zum Chef des Bundeskriminalamts.
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