Ibiza-Nebenschauplatz: Schuldsprüche in Drogenprozess

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Zwei Bekannte eines in die Erstellung des Ibiza-Videos involvierten Detektivs wurden in Salzburg zu Haftstrafen verurteilt.

Es war einer der ersten Prozesse im Dunstkreis des Ibiza-Videos. Am Freitag mussten sich am Landesgericht Salzburg ein 53-jähriger Bosnier und eine 34-jährige Slowakin wegen Suchtgift- und Waffendelikten verantworten. Beide stammen aus dem Umfeld des Detektivs Julian H., der eine Schlüsselrolle beim Ibiza-Video gespielt haben soll und als Begleiter der vermeintlichen Oligarchen-Nichte auftrat.

Der Bosnier wurde schließlich zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt, die Slowakin zu 18 Monaten Haft, sechs davon unbedingt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Im Prozess wurde deutlich, dass es zwischen dem in Salzburg lebenden Angeklagten und H. zahlreiche Verbindungen gibt. Der Bosnier wird im Ibiza-Verfahren selbst als Beschuldigter geführt. Welche Rolle er bei der Entstehung des Videos spielte, ist aber nicht bekannt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden als Verschlussakt geführt.

Polizei-Informant

Beide Männer kennen sich aber offenbar von einer früheren Tätigkeit bei einem Sicherheitsunternehmen, wie der Staatsanwalt sagte. Der Bosnier führte für H. nicht nur gelegentliche Geldgeschäfte durch, er soll laut Anklage von dem Detektiv in drei Tranchen auch insgesamt rund ein Kilo Kokain erhalten haben – gereicht durch das Seitenfenster eines Autos. Beide werden hier auch von der 34-Jährigen belastet. Sie war damals die Geliebte des 53-Jährigen.

Der Bosnier, wegen Anstiftung zum Diebstahl vorbestraft, war unter anderem auch als Informant für die Polizei tätig. Er zeigte sich im Prozess zwar grundsätzlich geständig, bestritt aber fast alle ihm angelasteten Mengen und viele angeklagte Deals vehement. Den Großteil der Drogen habe er selbst konsumiert, meinte der Angeklagte.

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