Hühnersuppe, zum Beispiel
Was sagen wir dazu? Wir sagen: juhu. Endlich. Endlich ohne schlechtes Gewissen der Inhäusigkeit frönen, endlich sich in warme Decken wickeln, lesen oder neue TV-Serien schauen (zum Beispiel "Homeland". Wärmste Empfehlung, die vielleicht großartigste US-Serie seit den "Sopranos".) Lesen. Radio hören. Dazu Backen vielleicht. Und kochen. Unbedingt kochen.
Zum Beispiel sollte im Winter ständig ein großer Topf Suppe am Herd stehen: Es soll ja Menschen geben, die schon zum Frühstück am liebsten Suppe essen, und danach gerne den ganzen Tag.
Hühnersuppe, zum Beispiel, in der ein Hendl mit Suppengemüse und einem Stück Ingwer eine knappe Stunde lang gekocht wurde, bis das Fleisch von den Knochen fiel, und dann die Karkasse noch einmal mindestens eine Stunde in der Brühe. Davon ist immer zu wenig da. Oder diese Karotten-Ingwer-Suppe, die als Bobo-Suppe verschrien und trotzdem unglaublich gut ist: für die schwitzt man geriebenen Ingwer in Butter an, lässt dann geschnittene Karotten mitschwitzen, würzt mit Kurkuma und, wer mag, Fünf-Gewürze-Pulver, gießt mit Gemüsebrühe auf, kocht alles butterweich, püriert, salzpfeffert es und schmeckt es mit einem Schuss Kokosmilch ab. Kann man tagelang essen.
Es soll ja Menschen geben, wie weiland Ludwig Wittgenstein, der immer bei seiner Schwester speiste, einer gewesen sein soll: Der aß am liebsten wochenlang immer das Gleiche, wofür die Schwester offenbar keinerlei Verständnis hatte.
Die Autorin dagegen sehr wohl. Mahlzeit. Und jetzt der Schnee, danke.
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