Hochrisikogebiet: Tourismusministerin und Tirols Landeshauptmann nicht glücklich

Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger befürchtet, dass die erneute Einstufung Österreich als Hochrisikogebiet der Tourismusbranche schadet.
Deutschland hat Österreich als Hochrisikogebiet eingestuft. Das freut die Politik wenig. Man fürchtet um den Wintertourismus.

Deutschland hat Österreich erneut auf die Liste der Corona-Hochrisikogebiete gesetzt, angesichts der stark steigenden Infektionszahlen durch die Virusvariante Omikron. Personen, die weder geimpft noch genesen sind, müssen eine zehntägige Quarantäne antreten, von der frühestens nach fünf Tagen freigetestet werden darf.

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger zeigte sich besorgt für den Wintertourismus wegen der nun vorgeschriebenen Quarantänepflicht für ungeimpfte Kinder unter zwölf Jahren bei der Rückkehr nach Deutschland: "Auch wenn Familien mit Kindern unter 12 Jahren nur rund ein Fünftel unser ausländischen Gäste ausmachen, ist diese Regelung für Österreich problematisch, da alle Kinder, die noch nicht voll immunisiert sind, eine mindestens fünftägige Quarantäne antreten müssen, auch wenn deren Eltern voll immunisiert sind."

Die ÖVP-Ministerin wolle sich deshalb "weiterhin dafür einsetzen, dass die Empfehlungen der Europäischen Union umgesetzt werden" - nämlich dass Deutschland Unter-12-jährige, die unter Aufsicht eines Erwachsenen reisen, von der Nachweispflicht befreit.

Köstinger verwies zudem auf die hohe Testrate in Österreich, die die Entscheidung Deutschlands ebenfalls beeinflusst haben könnte: "Diese Entwicklung ist enttäuschend, war aber erwartbar und eine logische Konsequenz. Denn die deutschen Kriterien für die Risiko-Einstufung basieren neben der Ausbreitungsgeschwindigkeit und Hospitalisierungsrate auch auf der 7-Tages-Inzidenz sowie der Testpositivrate. Hier muss man dazu sagen, dass in Österreich 32-mal so viel getestet wird, als in Deutschland."

Hochrisikogebiet: Tourismusministerin und Tirols Landeshauptmann nicht glücklich

Er hat sich diesen Schritt erwartet.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) meinte, dass die deutsche Bewertung als Hochrisikogebiet komme "aufgrund der Infektionslage nicht überraschend und betrifft mittlerweile zahlreiche europäische Länder": "Omikron ist in Europa längst angekommen, daran wird auch die Bewertung als Hochrisikogebiet nichts ändern". Einem sicherem Urlaub für geimpfte Personen stehe in Tirol aber nach wie vor "nichts im Weg", so der Landeshauptmann. Diese Regelung deckt sich nämlich mit der österreichischen 2G-Regel in Beherbergungsbetrieben. Gleichzeitig mahnte Platter von Deutschland ein, sich "schleunigst" an einer Lösung für Kinder zu beteiligen. "Für unter 12-Jährige gibt es klare Empfehlungen der Europäischen Union, die eine Befreiung von der Quarantänepflicht für Kinder vorsehen", erinnerte der Landeschef.

Österreich war zuvor vom 14. November bis zum Christtag (25. Dezember) auf der deutschen Liste der Hochrisikoländer gestanden. Davon ausgenommen waren lediglich die Gemeinden Mittelberg und Jungholz sowie das Rißtal, die nur von Deutschland aus zugänglich sind. Zuletzt standen bereits alle Nachbarländer Deutschlands bis auf Österreich auf der Liste der Hochrisikogebiete.

Neben Österreich kamen laut dpa mehr als 30 andere Länder neu auf die Liste, viele davon in Afrika und in der Karibik. Bei dem schon bisher als Hochrisikogebiet geltenden Frankreich kommt das Übersee-Departement Saint-Pierre und Miquelon zur Liste der Hochrisikogebiete hinzu - wie auch das niederländischen Überseegebiet Sint Maarten. Ebenfalls als Hochrisikogebiete gelten künftig Bulgarien, Lettland, Nordmazedonien, Albanien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Dschibuti, Burkina Faso, Gambia, Liberia, der Senegal und Niger, Äquatorialguinea, São Tomé und Príncipe, Guinea-Bissau, die Zentralafrikanische Republik, Eritrea, Madagaskar, Somalia, Kolumbien, Peru, Guyana, Suriname, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen, Benin, Costa Rica, Dominikanische Republik, St. Lucia, Antigua und Barbuda, die Philippinen und der Tschad.

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