Hetze gegen Flüchtlinge auf gefälschter Primarkseite
Für Wirbel sorgt derzeit die Billig-Modekette Primark auf Facebook. Auf einer angeblich "offiziellen Konzernseite" des Berliner Ablegers wurden die Kunden zu einem Hungerstreik aufgerufen. Ein dazu gepostetes Foto war offensichtlich als Hetze gegen Flüchtlinge gedacht. Im sozialen Netzwerk gingen am Montag Abend deshalb die Wogen hoch. Am Dienstag stellte Primark gegenüber dem KURIER allerdings klar: "Die Facebook-Seite ist nicht von Primark. Unsere Recherchen haben ergeben, dass es sich um eine unautorisierte Seite handelt, die nicht in Zusammenhang mit Primark steht. Leider haben wir keine Kontrolle über inoffizielle Seiten."
Seit Tagen kuriseren auf einschlägigen rechtsorientierten Seiten diverse Berichte, dass Flüchtlinge in Kärntnen in den Hungerstreik getreten sind, um Sozialleistungen zu erpressen. Bisher gibt es allerdings keine Hinweise, dass es tatsächlich so eine Aktion in St. Kanzian im Bezirk Völkermarkt gab, wie es von der FPÖ behauptet wird. Die Kärntner Polizei hat dies bereits mehrfach dementiert. Zwar habe es so ein vages Vorhaben gegeben, dies habe dann aber nicht stattgefunden, hieß es. Das Gerücht haltet sich dennoch in sozialen Netzwerken seit dem Wochenende.
Hungerstreik für 2000 Euro
Gegen 21.40 Uhr wurde die Facebook-Seite - rund vier Stunden nach dem Posting - plötzlich offline gesetzt. Freitag in der Früh war sie erneut online, allerdings ohne das entsprechende Posting.
Kunden verärgert
Die Kunden der Kette zeigten sich auf Facebook am Montag Abend empört: "Primark hat scheinbar Angst, dass die billigen Näherinnen ausgehen. Ihr solltet euch schämen so etwas als tolle Aktion zu bezeichnen", lautet ein Kommentar. Eine weitere Kundin schrieb: "Ok, Primark hat sich für mich erledigt." Der Blog Polit #Watch Österreich fragte dazu: "Ein Textildiscounter im politischen Tiefenschrausch?" Später hieß es dort bereits, dass "einige Indizien gegen eine offiziell von Primark authorisierte Page sprechen".
Primark war schon einmal Opfer eines Schwindels. Eingenähte Waschzettel mit angeblichen Hilferufen entpuppten sich später allerdings als Falschmeldung.
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