Herwart fegte mit bis zu 180 km/h übers Land

In St. Pölten wurde ein Auto von einem Baum getroffen.
Tausende Haushalte waren am Sonntag ohne Strom, die Feuerwehren im Dauereinsatz.

Stromausfälle, Straßensperren und Verspätungen im Flugverkehr – das Sturmfeld von Tief Herwart mit Windspitzen im Flachland bis 140 km/h und bis zu 180 km/h auf den Bergen hielt die Einsatzkräfte vor allem von Salzburg ostwärts auf Trab.

In Oberösterreich waren am Sonntagvormittag mehr als 75.000 Haushalte ohne Strom. Mehr als 8000 Feuerwehrleute mussten über 700 Mal ausrücken. Am stärksten betroffen waren laut Landesfeuerwehrkommando das Hausruckviertel, die Donauregionen, der Zentralraum und das Alpenvorland. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat in Enns mit 140 km/h die stärkste Windböe auf bewohntem Gebiet gemessen. Straßensperren durch umgestürzte Bäume waren die Folge.

In der Steiermark waren am Sonntag rund 12.000 Haushalte ohne Strom. Hier war vor allem die Obersteiermark betroffen.

In Niederösterreich verzeichnete die Feuerwehr bis Sonntagmittag bereits 600 Einsätze. Hotspots waren die Bezirke Amstetten, Melk, Krems, Zwettl sowie Baden und Mödling.

Herwart fegte mit bis zu 180 km/h übers Land
ABD0032_20171029 - WIENER NEUDORF - ÖSTERREICH: Kräfte der Feuerwehr im Einsatz wegen des Sturmes am Sonntag, 29. Oktober 2017, in Wiener Neudorf. - FOTO: APA/FF-WR-NEUDORF.AT/DERKITS - ++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK UND REDAKTIONELL ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND ++
Im Waldviertel gab es laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger in rund 6000 Haushalten vorübergehend keinen Strom, weil Bäume auf Leitungen gestürzt waren. Einen spektakulären Einsatz gab es in der Gemeinde Nasswald im Bezirk Neunkirchen. Von einem Gasthaus war das halbe Dach davongeflogen und am Nachbarhauses gelandet.

Hauptbahnhof gesperrt

Auch in der Bundeshauptstadt stand die Feuerwehr im Dauereinsatz. Seit Mitternacht wurden in Wien 600 Einsätze wegen des Sturms verzeichnet. Der spektakulärste lief beim Hauptbahnhof, wo 65 Feuerwehrleute mit 18 Fahrzeugen im Einsatz standen. Sie versuchten, die großen Teile an der Fassade des in Bau befindlichen Hauses zu sichern und kleinere Teile in die Bahnhofshalle zu bringen. Alarmstufe zwei war ausgelöst. Die Bahnsteige waren gesperrt, und damit war auch der oberirdische Bahnhofsbetrieb lahmgelegt. Züge konnten zwar durchfahren, aber nicht halten. Die Passagiere konnten weder ein- noch aussteigen am Hauptbahnhof. Der Betrieb wurde über den Bahnhof Meidling abgewickelt.

Beeinträchtigungen gab es auch im Flugverkehr in Salzburg. Bis Sonntagmittag mussten zwei von neun Flugverbindungen gestrichen und fünf umgeleitet werden. Am Flughafen Wien-Schwechat kam es zu Verspätungen bei Starts und Landungen, sowie zu Einschränkungen bei der Bodenabfertigung.

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