GTI-Fans überfordern Polizei

Die Exekutive hat das Interesse der Autofreaks am Septembertreffen unterschätzt
Zahlreiche Exzesse beim Nachtreffen, Behörde tüftelt weitere Einschränkungen aus.

Vortreffen an den April-Wochenenden, das Haupttreffen im Mai, ein paar kleinere Nachtreffen im Sommer und "Wörthersee Reloaded" Mitte September – die GTI-Community beehrt den Wörthersee inzwischen mehrmals pro Jahr. Doch am vergangenen Wochenende lief die Veranstaltung aus dem Ruder: Weil unerwartet viele Autofreaks nach Kärnten kamen und gegen die Straßenverkehrsordnung verstießen, werden nun drastische Maßnahmen angekündigt.

Keine Organisation, keine Limits – unter diesem Motto scheinen die Meetings abseits des offiziellen Events zu stehen. "So viele Anzeigen und Nummerntafel-Abnahmen wie diesmal gab es beim September-Treffen noch nie", sagt Polizeisprecher Markus Dexl. Die Palette reicht von Geschwindigkeitsüberschreitungen, Gummi-Gummi-Bewerben (die Autoreifen drehen sich am Stand, bis sie qualmen, Anm.) über absichtliche Fehlzündungen bis zu illegalen Straßenrennen. Die Exekutive war unterbesetzt. "Wir mussten zahlreiche Streifen aus anderen Dienststellen Kärntens zu den Hotspots beordern", erklärt Polizeisprecher Dexl. Mit ein paar Hundert GTIlern hatte man gerechnet, schließlich folgten jedoch rund 1500 dem Ruf der sozialen Medien.

"Einen Schritt voraus"

Von dort aus wird die Polizei an der Nase herumgeführt. "Kavalierstarts, Raserei, illegale Wettrennen gab es bei uns auf der Landesstraße. Die Raser sind der Polizei immer einen Schritt voraus", betont Franz Werner Richau, Bürgermeister der südlich von Velden gelegenen Gemeinde Rosegg. Er ist selbst Polizist und fordert: "Bei künftigen Treffen muss die Landesstraße behördlich gesperrt werden." Der zuständige Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan, will sich ,,weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung" überlegen. So könnte er sich vorstellen, dass die Bodenschwellen, die heuer in Velden für Diskussionsstoff sorgten, "zur fixen Einrichtung bei Vor-, Haupt- und Nachtreffen werden."

Apropos Velden: die Tourismusgemeinde hat von Reifnitz nicht nur die motorisierten Gäste, sondern auch die negativen Begleiterscheinungen geerbt. In der Nacht auf Sonntag steuerte die gesamte GTI-Kolonne Velden an: Um Mitternacht brach der Verkehr zusammen, Velden musste auf Anweisung der BH für drei Stunden gesperrt werden. "20 Prozent der GTI-Community ignoriert die Straßenverkehrsordnung", seufzt Vizebürgermeister Helmut Steiner. Man müsse "weitere Maßnahmen andenken, um die heimische Bevölkerung zu schützen."

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