Dass den Leuten nicht egal sei, dass es seine Jausenstation nicht mehr gibt, spüre er bei vielen Begegnungen: „Die Leute kommen und umarmen mich, weil sie es nicht verstehen“, schildert der Ebenseer. Verkehrte Welt, denn „ich, der eigentlich den Trost benötigt, muss die Menschen trösten“.
Pläne noch offen
Die Bundesforste verteidigen ihr Vorgehen, da Vogl der Räumung bis Ende 2022 bereits im 2017 zugestimmt hatte, diese jedoch nicht erfolgte. Nun haben die Bundesforste das Gebäude zurück übernommen.
„Das Verfahren ist aus unserer Sicht damit abgeschlossen. Wir werden uns in einem ersten Schritt ein seriöses Bild über die Lage vor Ort machen. Wir werden die Fläche weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wie und in welcher Form werden wir in den nächsten Monaten erarbeiten“, heißt es von den Bundesforsten zur aktuellen Situation.
Was für die Bundesforste gilt, gilt für Vogl allerdings nicht, er gibt sich kämpferisch: „Ich habe mit den Bundesforsten noch nicht abgeschlossen.“
Denn Vogl wolle weiterhin die Handlungen der Bundesforste bei anderen, denen Ähnliches widerfahren sei, verfolgen und gegebenenfalls über seinen gegründeten Rechtshilfeverein „Der schwarze Schwan“ zur Anzeige bringen.
Er habe mit dem Aufzeigen seiner Situation einiges ins Laufen gebracht, „nun finden auch andere Leute den Mut, aufzuzeigen, was ihnen passiert ist“, betont Vogl.
Wie berichtet befand sich Vogl in einem jahrelangen Streit mit den Bundesforsten, der vor allem nach einem Murenabgang entbrannte. Vogl fühlte sich im Stich gelassen und verletzte sich bei den Aufräumarbeiten so schwer, dass er seither teilinvalide ist.
Nicht mehr Wirt
Florian Vogl möchte sich nun neu orientieren und nicht mehr als Gastronom tätig sein. Derzeit schläft er in einem Büro „als Notlösung“, wo er zukünftig auch arbeiten werde. Auf dem Konstruktionssektor möchte er tätig sein, denn er habe ein paar Ideen für Patente oder Musterschutz-Produkte. Ob selbstständig oder angestellt, das weiß er noch nicht.
Was er aus den 40 Jahren Gastronomie am Traunsee gelernt habe: „Ich würde nie mehr einen Vertrag mit den Bundesforsten unterschreiben.“
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