"Wer früher anreist, ist schneller da", rät die Polizei, und sie hat – erfahrungsgemäß – recht: Wenn der Zielort Spielberg ist und die Formel 1-Boliden dort auf der exakt 4,318 Kilometer lagen Strecke Runden drehen, lohnt es, sich früher auf den Weg zu machen.
Doch während die Profis auf dem Red Bull-Ring mit guten 300 km/h unterwegs sind, heißt es für den gemeinen Autolenker oftmals dennoch erst stop & go, dann Stau. So ausgeklügelt kann das Verkehrsleitsystem nicht sein, dass es bei Zehntausenden Fans nicht irgendwann kollabieren würde.
Und es schaut danach aus, als zöge es heuer besonders viele Menschen in die Obersteiermark: Tickets – speziell für den "Großen Preis von Österreich" kommenden Sonntag, 2. Juli. – fallen bereits in die Kategorie M – Mangelware. Sie gibt es nur noch vereinzelt oder teuer, jedenfalls im Vorverkauf, der noch bis Freitag geöffnet ist. Wenige Kontingente wird es an den Tageskassen geben. Doch auch hier heißt es schnell zugreifen.
Flotter und stressfreier als die Fahrt mit dem eigenen Pkw könnte die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln sein: Aus sechs Bundesländern gibt es eigene Busshuttles mit mehr als 150 Zustiegsstellen, die ÖBB verstärken ebenfalls, vom Bahnhof Knittelfeld werden kostenlose Zubringerbusse nach Spielberg angeboten.
Die Touristiker im Bezirk feiern aber bereits jetzt schon. Hotels und Privatzimmer in Nähe zum Ringgelände sind längst ausgebucht, berichtet Manuela Macher, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Murtal. Die Nachfrage nach Stellflächen auf den Campingplätzen ist sehr groß. Allerdings ist der Spielraum größer: Einige Betreiber haben die Flächen ausgeweitet.
Orange wird auch heuer wieder die am meisten verbreitete Farbe sein: Gut 60 Prozent der Gäste kommen aus den Niederlanden und hoffen wohl, Max Verstappen erneut in Spielberg siegen zu sehen. Vier Mal hat der Niederländer bereits auf dem Red Bull-Ring gewonnen.
In Pole Position stehen aber auch schon sämtliche Blaulichtorganisationen. Das Rote Kreuz ist mit rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort, die Freiwilligen Feuerwehren mit 200. Im Ernstfall könnten weitere Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bezirken rasch vor Ort sein, sie stehen in erhöhter Einsatzbereitschaft, berichtet Knittelfelds Bereichsfeuerwehrkommandant Erwin Grangl: "Nach zahlreichen Übungen und gemeinschaftlicher Vorbereitung sind wir für das Megaevent bestens gerüstet."
Das Wetter? Durchwachsen
Auch Polizistinnen und Polizisten sind am Grand Prix-Wochenende am Ring stark vertreten. "Das Zusammenspiel der Einsatzorganisationen rund um derartige Events im Murtal ist bestens erprobt", zeigt sich Bezirkspolizeikommandant Günther Perger zuversichtlich, dass alles reibungslos ablaufen werde. Nur am perfekten Wetter könnte es fehlen: Das Wochenende schaut laut Wetterdienst Ubimet "nach aktuellem Stand zumindest zeitweise unbeständig und nass aus". Schuld ist ein Italientief.
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