Fünf hochkarätige Bewerber wollen Bundespolizeidirektor werden

Die Hintergründe sind noch unklar, die Polizei ermittelt
Unter den Kandidaten finden sich Topfavorit Michael Takacs und der aktuelle Chef der Flugpolizei Christian Stella

Top-Job bei der Polizei. Sie ist die seit 19 Jahren größte Polizeireform Österreichs: Die „Reorganisation der Zentralleitung im BMI“, wie sie im Beamtendeutsch heißt. Mit der neuen Struktur im Innenministerium entstehen auch neue Jobs und damit ein reges Interesse, wer welche Spitzenposten künftig innehaben könnte. Bereits am vergangenen Montag endete die offizielle Ausschreibungsfrist. Auffällig ruhig war es seither in puncto Flurfunk im Innenministerium gewesen. Nun sickern erste Details durch.

Für die 30 ausgeschriebenen Positionen sollen sich insgesamt 108 Bewerber interessieren. Besonderes Augenmerk liegt auf der Führungsfunktion des neuen und bereits viel diskutierten Bundespolizeidirektors.

Dieser wird der Generaldirektion für die Öffentliche Sicherheit unterstellt und soll künftig als Führungs- und Managementebene für die neun mächtigen Landespolizeidirektionen und ihre Kommandanten dienen. Eine „Servicestelle“ der Landespolizeidirektoren, um Einsätze noch besser zu koordinieren, heißt es aus dem Ministerium. Aus den Ländern werden eher Befürchtungen laut, dass nun von Wien aus ins Tagesgeschäft hinein reklamiert wird.

Takacs gilt als Favorit

Fünf hochkarätige Bewerber wollen Bundespolizeidirektor werden

Als Favorit für die Position des Bundespolizeidirektors fällt seit Monaten ein Name: Michael Takacs, aktuell Flüchtlingskoordinator. Takacs soll sich dem Vernehmen nach auch offiziell um den Posten, der auch den Dienstgrad eines Generals mit sich bringt, beworben haben.

Was bei Insidern durchaus für Verwunderung sorgt, ist hingegen der Umstand, dass es vier weitere Bewerber gibt. Denn Takacs, der als enger Vertrauter von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) gilt, sei „wohl fix gesetzt für den Job“, sagt ein Insider aus der Herrengasse. Der Favoritenrolle von Takacs zum Trotz hat sich niemand geringerer als Christian Stella, aktuell Leiter der Flugpolizei, beworben. Vor seiner Bestellung im Jahr 2021 war Stella stellvertretender Landespolizeidirektor im Burgenland.

Fünf hochkarätige Bewerber wollen Bundespolizeidirektor werden

Ein weiterer Name, der bei den Bewerbern fällt, ist Reinhard Schnakl, aktuell Leiter der Gruppe Organisation, Dienstbetrieb und Einsatz. Schnakl wäre für die Position mehr als geeignet, da er jene Agenden, die künftig in das Aufgabenfeld des Bundespolizeidirektors fallen, bereits bisher betreut hat.

Fünf hochkarätige Bewerber wollen Bundespolizeidirektor werden

Allerdings wird Schnakls Name auch immer wieder genannt, wenn es darum geht, wer die Führung der ebenfalls neu geschaffenen Direktion „Organisation, Ressourcen und Katastrophenmanagement“ übernimmt. Diese steht quasi auf einer Ebene mit der Bundespolizeidirektion.

Kandidaten Nummer vier und fünf bringen das größte Rätselraten mit sich. Denn bei ihr oder ihm soll es sich um zwei externe Kandidaten handeln. Es gibt Spekulationen, dass es sich um ehemalige Ministerium-Kenner aus Niederösterreich handeln könnte, dies wollte aber niemand bestätigen.

Gewissheit dürfte dann im Juni herrschen, wenn Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) die Posten vergeben wird. ANJA KRÖLL

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