Frühverkehr: U-Bahnen mit Verspätung

Frühverkehr: U-Bahnen mit Verspätung
Bei gleich vier U-Bahn-Linien kommt es in Wien heute Morgen zu Verzögerungen. Mittlerweile sind die Probleme behoben.

Ein etwa elfjähriger Bub steigt aufgeregt von einem Bein aufs andere. In der einen Hand hält er sein Zeugnis, mit der anderen hat er das Handy fest ans Ohr gepresst: „Mama, kannst du nachschauen, fährt die S-Bahn vom Franz-Josefs-Bahnhof?“

Er ist nicht der einzige, der sich an diesem Freitagvormittag am Bahnsteig 1 der U4 Station Schottenring nicht auskennt. Eine Signalstörung sei das Problem, verkündet eine Durchsage. Darum mussten alle aussteigen, Bahnsteig wechseln und auf eine neue U-Bahn warten. Wenn diese nur kommen würde. Der vordere Bereich des Bahnsteigs wird immer voller. Den Hinweis aus den Lautsprechern, doch bitte auch auf die Straßenbahnlinie D auszuweichen, quittiert ein stämmiger Mann in Shorts und ärmellosem Shirt mit einem weithin hörbaren „Die Scheiss-Straßenbahn!!“.

Dabei kann diese eigentlich gar nichts dafür. Verwirrte Trauben von Touristen ziehen ziellos ihre Trolleys hinter sich her, die Plakate, die auf die bevorstehende Split-Linienführung der U4 hinweisen, sorgen für zusätzliche Konfusion. Die ersten nehmen entnervt am Boden Platz.

Plötzlich, lautes Rufen. „Aufpassen! Zug fährt ein.“ Zwei Securities bahnen sich den Weg durch die Menge und sorgen für den nötigen Sicherheitsabstand. Und dann fährt die U-Bahn auch schon ein. An Bord: Sichtlich verwirrte Passagiere aus der Gegenrichtung: „Wo miassma hin?“

Auf gleich vier Linien kam es heute zu Verzögerungen bzw. Verspätungen: 

  • Die U-Bahnlinie U1 konnte in beiden Richtungen nur unregelmäßig fahren.
     
  • Wegen eines Feuerwehreinsatzes in der Station Stubentor fuhr die Linie U3 nur zwischen Simmering und Landstraße, beziehungsweise Stephansplatz und Ottakring.
     
  • Zu Wartezeiten kommt es auch bei der U-Bahnlinie U4: Wegen einer Signalstörung konnten die Garnituren in beiden Richtungen nur unregelmäßig fahren. Teilweise sorgten auch fehlerhafte oder überhaupt fehlende Anzeigen wie Durchsagen für Verwirrung: So hieß es etwa laut Anzeige in der Station Landstraße, die nächste U4 fahre nur bis Schottenring. Der Wagen blieb dort zwar längere Zeit in der Station stehen, fuhr dann aber doch – langsam und mit mehreren, längeren Stopps – weiter bis Spittelau. Dort kam die Durchsage, aufgrund einer Signalstörung müsse man auf Gleis 2 in einen anderen Zug der U4 Richtung Heiligenstadt umsteigen.

    Das Problem: Die Anzeige am anderen Bahnsteig zeigte weder die Nummer des Bahnsteigs, noch das Ziel des nächsten Zuges. Das sorgte für Ratlosigkeit bei zahlreichen Passagieren am Bahnsteig. Zwar fuhr ein Zug ein, doch gab es keine Durchsagen, ob dieser Richtung Heiligenstadt fahren werde oder nicht. Auch Durchsagen gab es nur spärlich. Bevor der Zug schließlich Richtung Heiligenstadt abfuhr, waren mehrere Passagiere schon wieder aus dem Zug ausgestiegen, um auf die Straßenbahn umzusteigen. 

     
  • Nach einer Fahrtbehinderung kommt es auf der Linie U6 zu unterschiedlichen Intervallen.

 

Eine Sprecherin der Wiener Linien spricht gegenüber dem KURIER von einem unglücklichen Zufall, dass verschiedene Probleme aufgetreten sind. Bei der U4 habe es eine Signalstörung gegeben, so konnte man einige Zeit nur auf einem Gleis fahren.

Auf der U1 sei ein Notruf missbräuchlich betätigt worden. Hier erinnert man bei den Wiener Linien, dass man den Notruf unbedingt betätigen soll, wenn man Hilfe braucht. Eine missbräuchliche Verwendung sei aber strafbar. "Wir sind grundsätzlich wieder überall unterwegs, aber, wenn es zu Unterbrechungen gekommen ist, kommt es einige Zeit noch weiter zu unregelmäßigen Intervallen", so eine Sprecherin der Wiener Linien.

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