Frauen Gewalt angedroht: Männer in Salzburg festgenommen

Die Polizei nahm die Ermittlungen auf
Beide Vorfälle ereigneten sich nur kurz, nachdem ein Mann seine Ex-Freundin und deren Mutter ermordet hatte.

Zwei Männer sind am Donnerstag wegen Gewaltandrohung gegen ihre Ex-Partnerinnen in Salzburg festgenommen worden. Zudem wurde gegen den 34-jährigen Bosnier und den 32-jährigen Ungar ein Annäherungs- und Betretungsverbot ausgesprochen.

Laut Polizei hat der Bosnier seine gleichaltrige Ehefrau in Kuchl mit dem Umbringen gedroht. Der Ungar soll seiner Ex-Freundin (38) in der Stadt Salzburg im Streit um die Obsorge des gemeinsamen Kindes ebenfalls tödliche Gewalt angedroht haben.

Vorfälle kurz nach Doppel-Femizid

Beide Vorfälle ereigneten sich am Vormittag, nur wenige Stunden nachdem in Wals-Siezenheim (Flachgau) zwei Frauen von einem Mann erschossen worden waren. Bei dem Vorfall in Kuchl (Tennengau) soll der Bosnier die von ihm getrennt lebende Kroatin aufgesucht und sie mehrfach mit dem Umbringen bedroht haben, wie die Landespolizeidirektion Salzburg informierte. Die Noch-Ehefrau erstatte Anzeige bei der Polizei.

Der Beschuldigte kam dann freiwillig auf die zuständige Polizeiinspektion Golling. Nach der Vernehmung der Streitbeteiligten und von Zeugen ordnete die Staatsanwaltschaft Salzburg die Festnahme des Mannes an. Er wurde in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert.

Ebenfalls am Vormittag kam es im Salzburger Stadtteil Elisabeth-Vorstadt zu der Auseinandersetzung zwischen dem Ungarn und der 38-jährigen Österreicherin. Wegen der Gewaltandrohung des Mannes alarmierte eine Zeugin die Polizei. Die Beamten trafen den Beschuldigten am Tatort an. Die Festnahme erfolgte abermals über Anordnung der Staatsanwaltschaft. Polizeilichen Angaben zufolge zeigte sich Mann geständig und erklärte, er habe vor der Tat Drogen konsumiert. Er wurde in die Justizanstalt Salzburg gebracht.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier:

Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555
Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247

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