Frau starb, weil 165-Kilo-Mann sie schubste: Drei Jahre Haft
(Symbolbild)
Sie haben 165 Kilo, sie 45. Sie sind ja ein Bollwerk“, kommentiert der Richter. Der Staatsanwalt wundert sich auch. „Warum stellen Sie sich nicht einfach dazwischen? Die kommt ja an ihnen gar nicht vorbei.“
Doch der 36-Jährige schubste die um 120 Kilogramm leichtere Daniela. „So etwa“, demonstriert er am Gerichtsmediziner im Verhandlungssaal, der daraufhin einen guten Meter nach hinten stolpert. Doch Daniela stolperte in der Nacht zum 9. Juni drei Stufen hinunter: Die 25-Jährige schlug mit dem Hinterkopf am Boden auf, erlitt ein Schädelhirntrauma und starb vier Tage später.
Der 36-jährige Frühpensionist ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. „Man muss damit rechnen, dass ein heftiger Stoß Folgen haben kann“, mahnt der Ankläger. Passiert ist es in einer Diskothek in Graz: Daniela, laut Zeugen betrunken, wurde von zwei tanzenden Mädchen angerempelt, eines von ihnen eine Bekannte des 36-Jährigen. „Meine Freundin ist mit dem Ellbogen bei ihr angekommen“, schildert eine 23-Jährige. „Dann hat mir die Daniela schon eine gefotzt und meine Freundin am Hals gepackt.“
Er habe nur den Streit der Mädchen schlichten wollen, beteuert der Angeklagte. „Ich hab’ ihr gesagt, sie soll eine Ruhe geben, und hab’ sie weggestoßen.“ Zwei Zeugen wollen aber beobachtetet haben, dass das Opfer und der 36-Jährige in Streit geraten seien.
"Stimmt nicht“, kontert er. „Ich wollte nur, dass das nicht wieder eskaliert.“ Seine Verteidigerin betont, ein so tragisches Ende wäre nicht vorhersehbar gewesen.
Mit „Wut und Aggression“ des Steirers begründet der Schöffensenat in Graz dann aber sein drastisches Urteil: Drei Jahre unbedingte Haft, nicht rechtskräftig. „Ich kann mir vorstellen, dass Sie von ihr beleidigt worden sind“, glaubt der Richter.
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