Fischsterben in Tirol: Wehröffnung als Ursache
In der Sill in Tirol ist es am Montag offenbar wegen einer Wehröffnung des Oberen Sillkraftwerkes der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) zu einem Fischsterben in größerem Ausmaß gekommen. Nachdem das Wehr geöffnet worden war, rauschte eine große, schlammdurchsetzte Flutwelle durch den Fluss, klagte der Tiroler Fischereiverband an. Hunderte Fische sollen verendet sein, der Verband sprach gar von "tausendfachem Fischsterben".
Fische von klein bis groß, darunter auch geschützte Arten, seien erstickt. "Solche massiven Spülungen sind nichts anderes als eine kraftwerksbedingte Naturzerstörung, die zudem absolut vermeidbar gewesen wäre. Das kann keinesfalls die Lösung für technische Notwendigkeiten des Kraftwerksbetriebs sein", kritisierte Zacharias Schähle vom Tiroler Fischereiverband, der selbst während der Flutwelle an der Sill war. Er sprach von einer "Umweltkatastrophe".
Schonendere Durchführung gefordert
Schähle verlangte, dass solche Wehröffnungen und Spülungen von Wasserkraftwerken schonender durchgeführt werden und sah die Landespolitik "endgültig gefordert", entsprechende Maßnahmen zu setzen: "So sieht jedenfalls keine saubere und naturverträgliche Wasserkraft aus."
Bei der IKB zeigte man sich einsichtig. "Wir haben den Fischereiberechtigten kontaktiert, mit dem wir in laufendem Austausch sind. So etwas darf nicht passieren, daher werden wir uns so rasch wie möglich zusammensetzen und besprechen, wie wir solch ein Szenario zukünftig vermeiden", sagte Herbert Schmid, Geschäftsbereichsleiter der Strom-Erzeugung in der IKB, dem ORF Tirol. Wichtig wäre eine koordinierte Abstimmung zwischen Fischbesatz und erster Wehröffnung nach dem Winter, mit langsamem Einbringen der Sedimente.
Laut dem Unternehmen waren am Montag mehrere Faktoren zusammengekommen, die zu diesem Problem geführt hätten. Das Wehr sei seit Monaten nicht geöffnet worden, dazu komme die Schneeschmelze. Grundsätzlich sei es ein normaler betrieblicher Vorgang, man werde sich aber anschauen, wie das in Zukunft anders vonstattengehen könne. Man habe aber unmittelbar nach dem Vorfall reagiert und Wasser nachgespült, betonten die IKB.
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