Finanzspritze vom Bund: Das Klimaticket wird billiger

Menschen bewegen sich am Bahnsteig des Wiener Hauptbahnhofes auf einen Zug zu
Zusätzliche 80 Millionen Euro für Preissenkungen, Angebotsausweitungen und Verbesserungen beim öffentlichen Verkehr in den Ländern.

Es ist als zusätzliche Entlastung angesichts der aktuellen Teuerungswelle gedacht. Um Pendler bei den Kosten für die Fahrt zur Arbeit zu unterstützen, hat der Ministerrat am Mittwoch beschlossen, dass der Bund den Ländern weitere 80 Millionen Euro für Verbesserungen beim öffentlichen Verkehr zur Verfügung stellt. „Ein leistbares Tarifangebot hat die doppelte Wirkung der Inflationsbekämpfung und der Mobilitätsverlagerung auf klimafreundliche Verkehrsmittel“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Ein Teil des Geldes sei dazu gedacht, die Preise für das Klimaticket zu senken. Diese sind in den einzelnen Bundesländern nämlich durchaus unterschiedlich: Die Kosten für regionale Klimatickets liegen zwischen 365 Euro (Salzburg) und 695 Euro (Oberösterreich) – ohne Ermäßigung. Das Kombi-Ticket für Wien-Niederösterreich-Burgenland kostet gar 915 Euro.

"Ein Euro pro Tag"

Am günstigsten fährt man neben Salzburg mit der 365-Euro-Jahreskarte der Wiener Linien, weshalb in der Bundeshauptstadt nicht an weitere Preisreduktionen gedacht wird. „Wir begrüßen die Idee von Ministerin Gewessler, auch die restlichen Bundesländer auf das Niveau des öffentlichen Verkehrs von Wien zu bekommen“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Stadtrates Peter Hanke (SPÖ). In Wien gebe es seit 2012 öffentlichen Verkehr für einen Euro pro Tag. Zusätzlich investiere man rund eine Milliarde Euro pro Jahr in die Wiener Linien. Nun will Hanke die angekündigten Gespräche auf Landesebene abwarten, um zu erfahren, „unter welchen Voraussetzungen Geld abrufbar ist.“

Finanzspritze vom Bund: Das Klimaticket wird billiger

Das Gleiche gilt in Niederösterreich. „Das Klimaticket wird billiger werden, Näheres kann man dazu derzeit noch nicht sagen“, betont man im Büro von Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). Das Land wolle „konkrete Schritte setzen, um die Öffis noch zugänglicher, besser und günstiger zu machen.“

Zusätzliche Angebote

Laut Klimaschutzministerium nutzen rund 180.000 Menschen in Österreich das Angebot, um 1.095 Euro ein Jahr lang alle öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Mittel für die regionalen Klimatickets sollen neben der Preissenkung auch zur Finanzierung von zusätzlichen Angeboten und Verbesserungen verwendet werden. Dazu wird es nun Gespräche mit den Ländern geben.

Im Büro des oberösterreichischen Verkehrslandesrates Günther Steinkellner (FPÖ) weiß man, dass die 80 Millionen Euro aliquot nach der Bevölkerungszahl auf die Länder aufgeteilt werden sollen, kenne aber die Vorgaben des Ministeriums noch nicht. „Wir werden das Geld sicher nicht liegen lassen, eine Zusage, dass das Klimaticket in Oberösterreich damit billiger wird, kann man derzeit ohne genauen Kenntnisstand aber nicht geben“, heißt es.

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