Fastentagebuch, Teil 4: Wer hat den Weihnachtsmann geköpft?
"A schware Partie" von Seiler und Speer fällt uns ein. Der Februar zieht sich heuer nicht nur wegen seiner 29 Tage wie ein Strudelteig. Wobei auch der Strudelteig ein Tabu ist in der Fastenzeit.
Zwar sind die Tage noch nicht sehr lang, aber speziell abends, wenn es draußen dunkel ist und das Fernsehprogramm schlecht ist, würde man sich gerne mit etwas Verbotenem belohnen. Seit bald 14 Tagen heißt es: Stark sein. Erste-Welt-Probleme, ganz klar. Aber dieser Befund hilft uns jetzt auch nicht.
Elisabeth Holzer-Ottawa
Am Mittwoch stand er noch unversehrt da. Freitagnacht, so ist sich ein Kollege sicher, ebenfalls. Irgendwann über das Wochenende muss es passiert sein: Der Weihnachtsmann wurde geköpft - die Schokozipfelmütze ist ab(gebissen).
Ich gestehe, ich war es nicht, obwohl ich seit einigen Tagen leihweise in der Wiener statt Grazer Redaktion arbeite und dem Schokoweihnachtsmann der Kollegin gegenüber sitze, den sie auf ihrem Schreibtisch verwahrt hat. So weit geht mein Süßigkeitenentzug dann doch wieder nicht, dass ich mich an fremden Männern vergreife.
Uwe Mauch
Weiterhin Respekt vor meiner Grazer Kollegin: Das Süße wartet immer und überall. Bei Terminen, im Büro, bei Besuchen der lieben Verwandtschaft, in jeder Bäckerei ums Eck, als Mitbringsel von Gästen. Überall lockt der böse, böse Zucker.
Mit dem Alkohol ist das leichter: Trägst Du keinen nach Hause, kannst Du zu Hause keinen trinken. Und sagst Du in einer netten Runde, dass Du im Moment fastest, wirst Du nicht mehr so wie in meiner Jugend zum Trinken animiert, gefragt, ob Du krank bist, oder ausgelacht.
In meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die wenig oder gar nix trinken oder die im Moment vom Bier und vom Wein lassen. Einer hat sich sogar solidarisch meiner Fasterei angeschlossen.
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