In diesem Beutel bewahrte Mörderin Gift für ihren Ehemann auf

In diesem Beutel bewahrte Mörderin Gift für ihren Ehemann auf
Vor 250 Jahren wurde in Kärnten die "Faschaunerin" hingerichtet. Ihr Prozess war der letzte Österreichs, bei dem ein Geständnis unter Folter erzwungen wurde.

In der Lade 75 des Kärntner Landesarchivs liegt er.

Außen grober brauner Stoff, innen mit Arsen gefüllt: Der Giftbeutel der Bäuerin Eva Kary, in Kärnten besser bekannt als die "Faschaunerin". 

In dieser Woche jährte sich ihre Hinrichtung zum 250. Mal. Schuldig gesprochen wegen des Giftmordes an ihrem Mann und enthauptet nach einem dreijährigen Prozess (1770 bis 1773) in Gmünd. 

Letzter Prozess unter Anwendung von Folter

Ihr Fall ist deswegen so bemerkenswert, weil es sich bei ihm um den letzten Prozess in Österreich handelt, bei dem ein Geständnis unter Anwendung von Folter erzwungen wurde. Drei Jahre nach dem Tod der „Faschaunerin“ schaffte Regentin Maria Theresia die Folter in Österreich ab.

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All diese Fakten sind rasch erzählt.

Doch warum fasziniert die Faschaunerin auch 250 Jahre später noch die Menschen? Antworten findet man bei jener Frau, die den Giftbeutel mit Arsen - das einst als Potenzmittel geschätzt wurde - als eines ihrer "Lieblingsstücke" bezeichnet.

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