Europol: Drei Österreicher unter Europas meistgesuchten Verbrechern
Die Europäische Polizeibehörde Europol hat Bürger zur Mithilfe beim Aufspüren der 50 meistgesuchten Verbrecher Europas aufgerufen. Eine Liste mit den flüchtigen Kriminellen wurde am Freitag von Europol in Den Haag veröffentlicht. Sie werden für Schwerverbrechen wie Mord, Menschenhandel, bewaffnete Raubüberfälle oder Cybercrime gesucht.
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Unter den "Most Wanted" befinden sich auch drei österreichische Staatsbürger. Bei Martin Schabel handelt es sich um einen gebürtigen Wiener und den mutmaßlichen Haupttäter einer neunköpfigen Bande, die im Darknet Drogen verkauft haben soll. Ebenso nach wie vor auf der Liste: Tibor Foco, ein mutmaßlicher Mörder, der während der lebenslangen Haft durch ein WC-Fenster flüchtete und nie wieder auftauchte. 30 Jahre ist das mittlerweile her. Noch viel kürzer auf der Flucht ist Jan Marsalek. Der Österreicher geriet im Zuge des Wirecard-Skandals ins Visier der Ermittler. Ihm werden gewerbsmäßiger Bandenbetrug, besonders schwere Untreue sowie weiterer Vermögens- und Wirtschaftsdelikte vorgeworfen.
Neue Kampagne
Die neue Kampagne steht unter dem Motto „Könntest du unser neuer Held sein?“ Dazu wurden vier Comics mit Superhelden geschrieben auf der Grundlage von echten Fällen. Sie sollen über alle sozialen Medien verbreitet werden. Bürger werden aufgefordert, sich online die Steckbriefe der 50 Gesuchten anzuschauen. Hinweise können sie dann anonym online weitergeben. Das europäische Ermittler-Netzwerk ENFAST kann nach Angaben von Europol rund um die Uhr auf die Hinweise reagieren.
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Die Zusammenarbeit von Ermittlern in der EU und die Mithilfe von Bürgern sei entscheidend, sagte die Direktorin von Europol, Catherine De Bolle. „Diese Kriminellen flüchten von Land zu Land und versuchen wiederholt, den Justizbehörden zu entkommen.“
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Seit 2016 veröffentlicht Europol jährlich die „Most-Wanted-Liste“. Seither wurden nach Angaben von Europol 146 flüchtige Kriminelle festgenommen, 50 davon durch Tipps auf der Website. Allein seit der vorigen Kampagne vom Herbst 2022 seien 22 Fälle gelöst worden, teilte Europol mit.
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