ESC 2026: Wiens Tourismuschef warnt vor "Goldgräberstimmung“

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Die Bewerberstädte Wien und Innsbruck wollen ein „Fest für ganz Österreich“ - unabhängig davon, wo der ESC stattfindet

Der Sieg von JJ in Basel beim Eurovision Song Contest (ESC) im Mai, mit dem Österreich 2026 zum Austragungsort des Events wird, war noch keine 48 Stunden alt. Da berichtete Innsbrucks Tourismuschefin Barbara Plattner dem KURIER, dass es in und um die Landeshauptstadt „schon erste Hotelbuchungen für das infrage kommende Wochenende nächstes Jahr“ gebe.

Allein die Nennung Innsbrucks als mögliche Host-City reichte der ESC-Fangemeinde für Reservierungen, die in Zeiten von Online-Booking auch schnell wieder storniert sind. Dynamische Preissysteme ließen mitunter Hotelpreise von 200 auf 800 Euro schnellen. 

Keine Preisausschläge in Wien

Der ungleich größere Bettenmarkt in der ESC-Bewerberstadt Wien lässt sich von einer derartigen Nachfrage weniger leicht erschüttern.

„Wir haben überhaupt keine Auswirkungen“, erklärte Norbert Kettner, Tourismuschef der Bundeshauptstadt, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck und mahnte dennoch: „Ich warne vor einer Goldgräberstimmung.“ So wisse man etwa, dass ESC-Delegationen nach Ausscheiden im Halbfinale auch schnell wieder weg sein können. 

An seiner Seite war Plattner überzeugt: „Angebote, die zu teuer sind, bleiben am Ende übrig.“

Wels und Linz geben auf

Zu dem Pressegespräch zugeschaltet war mit Linz-Tourismus-Chefin Marie-Louise Schnurpfeil die Vertreterin eines weiteren ESC-Interessenten. Die oberösterreichische Landeshauptstadt wollte das Event gemeinsam mit Wels an Land ziehen. 

„Es bleibt spannend bis zum letzten Tag der Bewerbungsfrist“, meinte Schnurpfeil. Am Nachmittag nahmen sich die beiden Städte dann aufgrund der hohen Anforderungen selbst aus dem Rennen. Bis Freitag müssen Interessenten ihre Konzepte beim ORF einreichen, der dann bis zum 8. August entscheidet, wer den Zuschlag bekommt. 

Ungeachtet dieser Entscheidung steht für Kettner fest: „Das wird ein Fest für ganz Österreich.“ Das sieht auch Plattner so.

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