Start für den Hauptbewerb ist Punkt 12 Uhr, exakt vier Stunden später ist es vorbei. Wenn die Bergbausirene um 16 Uhr tönt, ist das Rennen aus, egal, wo die Fahrer gerade stecken. Oder feststecken: 2015 etwa hätte es beinahe keiner ins Ziel geschafft, die vier chancenreichsten Fahrer hingen an derselben Stelle in einem Waldstück fest. Die Männer zogen ihre Maschinen und sich gegenseitig aus dem Dreck – "und sind dann wie bei einem Radrennen Hand in Hand gemeinsam ins Ziel eingefahren", erinnert sich Martin Kettner vom Organisationsteam.
Eine Premiere für Hirscher
Tatsächlich ist der Teamgeist neben der Herausforderung eine der Besonderheiten dieses Rennens, wie Teilnehmer schildern. Wie etwa Marcel Hirscher: Der Ex-Skirennstar nahm im Vorjahr zum ersten Mal am Erzbergrodeo teil und startete unter den Top 500 aus Reihe 3. Das Ziel erreichte er nicht, aber das kann ja noch kommen. Heuer vielleicht, Hirscher ist wieder mit dabei. Von der Premiere brachte er – neben einem gehörigen Muskelkater am Tag danach – viele gute Erinnerungen mit: "Das war eine unfassbare Stimmung. An jeder Ecke steht jemand und ruft, komm, du schaffst das."
Auch das ist eine Spezialität des Erzbergrodeos: Hobbybiker messen sich hier mit Profifahrern, das beschauliche Eisenerz vervielfacht in diesen paar Tagen seine Einwohnerzahl von rund 3.600: Zu den 1.400 Teilnehmern kommen heuer an die 8.000 Begleitpersonen, erwartet werden rund 40.000 Besucherinnen und Besucher. "Das sind vier Tage Anarchie, aber kontrolliert", vergleicht Hirscher.
Treibstoff in Kanistern
Rund 2,2 Millionen Euro kostet es, die Veranstaltung auf die Beine zu stellen, zwei Drittel des Geldes würden in der Steiermark ausgegeben, versichert Martin Kettner, wo möglich, auch aus der Region wie beispielsweise bei der Verpflegung. Auch der Sprit für alle Fahrzeuge von Tankstellen in der Nähe: Der Treibstoff wird in Kanister abgefüllt und auf den Berg gebracht, einen Tankwagen zu positionieren ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
Allerdings müsse einiges auch aus anderen Bundesländern geliefert werden, darunter das Bier – es kommt von einer Brauerei aus Niederösterreich. "Steirer waren leider keine interessiert", bedauert Kettner.
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