Erstmals Corona-Schnelltests im steirischen Landtag
Gleich nach der Tür ist Schluss mit lustig. Der Mund-Nasen-Schutz aus Stoff mit spaßigem Motiv muss weg, eine FFP2-Maske aufgesetzt werden. Erst Hände desinfizieren, dann Fiebermessen lassen - und danach heißt es den Mund weit aufmachen, für Politiker, Mitarbeiter der Landesverwaltung und Journalisten gleichermaßen: Wer am Dienstag zur Sitzung des Landtag Steiermark will, muss zuvor durch eine Corona-Teststraße.
Antigen-Tests für jedermann
Ander als im ersten Lockdown im Frühjahr entschloss sich die Politik, die lange geplante Sitzung nicht abzusagen. Doch angesichts der hohen Infektionszahlen und kaum noch möglichen Rückverfolgbarkeit der Ansteckungen war eine Absicherung nötig: Antigen-Tests für jedermann. „Ich bin sehr zufrieden, es hat alles wunderbar geklappt“, zeigt sich Präsidentin Manuela Khom (ÖVP) erleichtert. „Ich freue mich ganz besonders, dass es gelungen ist, alle Abgeordneten aller Fraktionen zu testen.“ Im Gegensatz zu Mitarbeitern oder Journalisten kann keinem der 48 Mandatare ein Corona-Test vorgeschrieben werden.
Frühstart um 7 Uhr
Doch alle machen freiwillig mit. Insgesamt nehmen mehrere Teams des Roten Kreuzes bei rund 140 Personen Rachenabstriche, die ersten beginnen bereits um 7 Uhr früh. Während Politiker, die Büros im Landhaus haben, dort getestet werden und auf das Ergebnis warten können, werden Besucher durch einen der Landhaus-Trakte gelotst. Gewartet wird in einem derzeit geschlossenen Lokal, das im Komplex untergebracht ist.
Das Ergebnis liegt binnen 15 Minuten vor, überbracht von Rotkreuz-Mitarbeitern auf zuvor vorbereiteten A6-Zetteln: Sie werden den Betroffenen persönlich überreicht, der Datenschutz bleibt dadurch ohne viel Aufhebens gewährt und auch die Sitzung kann pünktlich wie geplant um 10 Uhr starten: Alle Beteiligten sind negativ.
Corona bleibt präsent
Doch Corona bleibt den Tag über im Plenum präsent, es gibt gleich mehrere Debatten zu verschiedenen Aspekten rund um die Pandemie. So wollen die Grünen wissen, ob die Landesregierung erneut eine „Corona-Prämie“ im Pflege- und Sozialbereich plane, die FPÖ sieht in den Schulschließungen einen „Anschlag auf die Bildung der Kinder“. Die Neos haken ebenfalls im Schulbereich ein und wollen wissen, welche Maßnahmen für „reibungsloses Distance Learning“ gesetzt würden.
Die Regierung versucht zu beruhigen: So sei die Betreuung in den Schulen sichergestellt, für Schüler seien im Frühjahr 1.400 Laptops organisiert worden. Im Sozialbereich sei eine Entlastung für Pflegekräfte beschlossene Sache.
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