Ermittlungen nach Fenstersturz

Aus diesem Fenster (oben Mitte) stürzte der Fünfjährige 25 Meter in die Tiefe
Nach dem Tod eines Fünfjährigen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Vater und Mutter

Der Fenstersturz ihres fünfjährigen Sohnes könnte für dessen Eltern nun auch strafrechtliche Folgen haben. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat Ermittlungen aufgenommen.

Wie berichtet, war ein fünfjähriger Bub aus dem Irak am Abend des 8. Oktober aus dem Küchenfenster eines Hochhauses in der Klagenfurter Rosentalerstraße auf den Asphalt des Parkplatzes gestürzt. Die Eltern hatten dieses tragische Ereignis vorerst gar nicht bemerkt, vielmehr hatte ein Nachbar den dumpfen Aufprall gehört, Nachschau gehalten und die Rettungskette in Gang gesetzt.

Das Kind war wiederbelebt und ins Klinikum Klagenfurt transportiert worden, wo es allerdings seinen schweren Verletzungen erlegen war.

Die Ermittlungen ergaben, dass sich die restliche Familie – der 36-jährige Vater, die 31-jährige Mutter sowie die Geschwister des Buben, zehn und 13 Jahre alt – zum Zeitpunkt des Unfalls nicht in der Küche aufgehalten hatte. Die Angehörigen gaben an, dass der Fünfjährige Durst gehabt und sich alleine dort hin begeben hätte. Wie er zum Fenster gelangen und 25 Meter in die Tiefe stürzen konnte, ist bis heute unklar. Die Einvernahmen gestalteten und gestalten sich schwierig – wegen der Sprachbarriere und wegen der psychischen Belastung, der Vater und Mutter – sie ist hochschwanger – ausgesetzt sind.

Die Staatsanwaltschaft hat nichtsdestotrotz Ermittlungen gegen beide Elternteile aufgenommen. "Es besteht der Verdacht der grob fahrlässigen Tötung", sagt Sprecherin Tina Frimmel-Hesse. Dieses Delikt sieht einen Strafrahmen bis zu drei Jahren vor. Momentan wartet die Behörde auf die Ergebnisse der Obduktion des Verunglückten. Der Fünfjährige soll Autist gewesen sein.

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