Energiepreise: Thermen kommen ins Schwitzen

Entspannung in wohlige Wärme suchen jährlich neun Millionen Besucher in den österreichischen Thermen. Doch um die Temperaturen bei Wasser, Luft und Sauna aufs angenehme Niveau zu bringen, müssen die Thermen immer tiefer in die Tasche greifen. Mit einer Steigerung zwischen 350 und 400 Prozent bei Strom und Gas sei zu rechnen, sagt Gerhard Gucher, Direktor der Vamed Vitality World. „Und diese Erhöhung kann man natürlich nicht an die Gäste weitergeben.“
Dabei gehe es den Thermen nach der Corona-Krise wieder gut, so Gucher, Sprecher der Vereinigung Thermen Plus, der 36 heimische Betriebe angehören. „Wir können uns nicht beschweren: Die Frequenz ist zwar etwas geringer als vor Corona, aber die Leute sind bereit, mehr auszugeben.“
Gucher rechnet, dass die große Belastungswelle 2023 über den Thermen zusammenschlagen wird. Auch rund 5.000 Zulieferbetriebe seien davon betroffen.
"Rasch reagieren"
Man müsse jetzt dringend reagieren, die Bundesregierung sei gefordert. Eine Maßnahme sei eine Senkung der Mehrwertsteuer. Die beträgt für Thermen 13 Prozent, für die Hotellerie aber zehn Prozent, während der Corona-Krise sogar nur fünf. „Jetzt könnte man für beide Bereiche auf fünf Prozent senken – das kann man rasch und einfach machen, und es würde schon viel helfen“, so Gucher.
Sparmaßnahmen
Die Thermen selbst würden mit der Umrüstung auf LED-Beleuchtung oder Abdeckung der Becken in der Nacht auch selbst versuchen, Energie zu sparen.
Tariferhöhungen stehen im Raum
Auch Tariferhöhungen stehen im Raum. In machen Thermen gab es schon welche, bei Vamed, zu der die Therme Wien, die Therme Geinberg (OÖ) oder die Therme Laa (NÖ) gehören, „warten wir noch ab“, so Gucher.
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