Eine Locke von Mozart ist zurück in Salzburg
Ein Stück Mozart ist zurück in Salzburg. Die Stiftung Mozarteum erwarb vier Stücke mit einer Verbindung zu Wolfgang Amadeus Mozart, darunter ein Haarbüschel, das dem Komponisten nach dessen Tod abgeschnitten worden sein dürfte. Weltweit dürfte es ungefähr zwölf Haarbüschel des Komponisten geben, "fünf waren schon vorher in unserer Sammlung", sagte Ulrich Leisinger, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung, am Donnerstag bei der Medienpräsentation.
Es sei damals üblich gewesen, von Menschen nach dem Tod eine Totenmaske anzufertigen und Haare abzuschneiden. Mozarts Witwe Constanze dürfte die Büschel dann aufgeteilt haben, so Leisinger. Die nun angekauften Haare - wie alle fünf anderen kastanienbraun - hatte Mozarts Sohn Franz Xaver 1839 seinem Freund Aloys Fuchs vermacht, der dem Sohn bei der Ordnung der Originale seines Vaters geholfen hatte.
Und von Fuchs erwarb sie ein Ahne der Familie, von der die Stiftung nun die Locke erworben hat. Weiters kaufte die Stiftung einen fehlenden Teil eines Briefes, den Mozart 1777 geschrieben hatte, sowie einen weiteren Brief von Mozarts Sohn und eine Abschrift von Wolfgangs Vater Leopold Mozart von einem Zeugnis, dass der damals berühmte Musiktheoretiker Giovanni Battista Martini in Bologna dem 14-jährigen Mozart ausgestellt hatte.
Sechsstelliger Betrag
Alle vier Stücke befanden sich seit über 150 Jahren im Besitz einer Familie im Raum Stuttgart. Die Familie hat sie nun dem Mozarteum angeboten, die dafür einen niedrigen sechsstelligen Betrag bezahlt hat, so Leisinger.
Stiftungs-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg bezeichnete den Zuwachs in der Sammlung heute als "Sternstunde". Öffentliche Führungen mit der Möglichkeit, diese Originale zu sehen, gibt es im Rahmen der Mozartwoche 2020 (23. Jänner bis 2. Februar).
Kommentare