EDV-Schrott lag in Klosterneuburger Garten

EDV-Schrott lag in Klosterneuburger Garten
Nachbar zeigte „Mülldeponie“ an / Nach Prüfung der BH Tulln: „keine Gefahr in Verzug“

Gottfried Scherer ist derzeit damit beschäftigt, sein Sommerhaus im Reihergraben, in Klosterneuburg (Bezirk Tulln), in ein Haus umzubauen. Als er vergangene Woche zu einem benachbarten Grundstück spazierte, ist ihm dort eine „Mülldeponie“ aufgefallen, wie er sagt. „Auf einer Fläche von zirka sechs Quadratmetern habe ich Computerteile entdeckt, die in der Erde versteckt wurden“, erzählt Scherer.

„Ich war besorgt, weil ich einen Brunnen da habe. Deswegen sah ich mich genötigt, das anzuzeigen.“ Auch FPÖ-Gemeinderat Enrico Rieber zeigte sich besorgt: „Je länger der Müll schon gelagert wurde, desto eher wird das Grundwasser verschmutzt.“

"Keine gefährlichen Abfälle"

Am Montag hat die Bezirkshauptmannschaft Tulln eine Ersterhebung vor Ort durchgeführt. „Es konnte keine Gefahr in Verzug festgestellt werden“, sagt Claudia Honeder von der Abteilung Wirtschaft und Umwelt. „Es waren Ablagerungen zu sehen, es dürfte sich aber um den Abbruch eines Hauses handeln. Es kann sein, dass die Abfälle nur zwischengelagert wurden. Gefährliche Abfälle waren nicht ersichtlich.“

Gestraft werden könne bei illegalen Müllentsorgungen nach dem Abfallwirtschafts- und dem Wasserrechtsgesetz. Die Höhe sei von der Art des Abfalls, dem Ort und der Wassergefährdung abhängig. Dem vorliegenden Fall werde jedenfalls weiter nachgegangen. Gefahr in Verzug werde nur verhängt, wenn zum Beispiel Öl gelagert werden würde, das direkt ins Grundwasser fließen könnte-

„Kein Müll-Problem“

ÖVP-Umweltgemeinderat Leopold Spitzbart sagt: „Generell haben wir mit illegalen Müllentsorgungen in Klosterneuburg kein Problem. Dann und wann wird bei Rastplätzen etwas abgelegt und beim Frühjahrsputz vom Donauufer und den Auen stoßen wir auf Müll, der von der Undiszipliniertheit mancher Menschen herrührt.“

In den vergangenen zehn Jahren habe aber ein Umdenken hin zu mehr Umweltbewusstsein stattgefunden, und die Stadtgemeinde sei bei der Müllentsorgung gut aufgestellt. Rieber pocht dennoch darauf: „Da wurde eine grobe Umweltsünde aufgedeckt. Auch wenn keine Gefahr in Verzug besteht, sollte dieser Weg nicht Schule machen, dass jeder seine Grube am Grundstück gräbt, um Müllentsorgungsgebühren zu sparen.“

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