Drohnenführerschein soll europäischen Luftraum sicherer machen

Drohnenführerschein soll europäischen Luftraum sicherer machen
Einheitliche Lizenz für gesamte EU ab Ende des Jahres. Kosten für Drohnenpiloten deutlich gesenkt. Heuer in Österreich bisher 1.300 Drohnen bewilligt.

Mit einheitlichen Regeln für die gesamte Europäische Union soll der Betrieb von unbemannten Drohnen ab 31. Dezember dieses Jahres vereinfacht werden. In Österreich wird über die Austro Control eine Art Drohnenführerschein zu absolvieren sein, der dann für die gesamte EU gilt.

Damit soll der Luftraum vor allem sicherer werden, hieß es bei der Präsentation am Montag in Wien.

"Heute müssen Sie eine Drohne noch bewilligen lassen, zukünftig wird das deutlich einfacher sein", sagte Austro-Control-Geschäftsführerin Valerie Hackl. Dauert es aktuell oft noch mehrere Tage bis eine Flugdrohne in Betrieb genommen werden darf, braucht es in Zukunft nur mehr die Absolvierung einer Multiple-Choice-Prüfung und schon kann der Luftraum beflogen werden. Starten soll das neue Verfahren bereits im zweiten Halbjahr dieses Jahres.

"Damit wollen wir sicherstellen, dass eine gewisse Bewusstseinsschaffung in der Bevölkerung erreicht wird", fügte Hackl hinzu und betonte, dass das Betreiben einer Drohne zudem deutlich günstiger werde.

Müssen Drohnenbesitzer heute mit 300 Euro für die Bewilligung rechnen, kostet der Drohnenführerschein in Zukunft nur mehr 28 Euro und ist fünf Jahre lang gültig. Zudem können damit beliebig viele Drohnen zwischen 250 Gramm und 25 Kilogramm betrieben werden.

Sogenannte Spielzeugdrohnen ohne Kamera, die maximal 30 Meter hoch fliegen können, sind davon befreit. Außerdem müssen Betreiber, die aktuell über eine Bewilligung verfügen, den neuen Drohnenführerschein erst nach Ablauf dieser absolvieren. Zwar ist es notwendig in Zukunft jede Drohne online zu registrieren und zu beschriften, doch sei dies mit keinen Zusatzkosten verbunden.

"Die Anwendungsbereiche werden immer größer und intensiver", sagte Magnus Brunner, Staatssekretär im Klimaschutz- und Innovationsministerium. Wurden Drohnen zu Beginn hauptsächlich für Foto- und Videoaufnahmen genutzt, sind sie heute bereits in der Landwirtschaft, Vermessungstechnik oder bei der Feuerwehr zu finden.

"Dieses Innovationspotenzial wollen wir ausbauen und wollen wir nützen", sagte Brunner und betonte, dass es mit steigender Anzahl an Drohnen immer mehr auf die Sicherheit des Luftraums ankomme. Während in den ersten Jahren seit 2015 laut Brunner rund 400 Drohnen jährlich durch die Austro Control bewilligt wurden, waren es 2019 fast 2.700 und heuer bereits 1.300.

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