Drogenhaartest startet

polizeikontrolle
Indes streiten sich Innen- und Gesundheitsministerium um die Drogen-Substitution.

Seit der KURIER in der Vorwoche über das Pilotprojekt des Innenministeriums zu Drogen-Haartests berichtet hat, gehen die Wogen hoch. Nun ist auch geklärt, in welchen Bundesländern die ersten Versuche starten: Je in einem Bezirk in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich soll der Urin- vom Haartest im Frühjahr abgelöst werden.

Doch auch um die Drogensubstitution ist nun ein handfester Streit zwischen Innen- und Gesundheitsministerium ausgebrochen. Denn in einem Strategiepapier von Johanna Mikl-Leitner wird ein Ende der Therapie mit Drogen-Ersatzmitteln angeregt. Das fiele allerdings in den Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsressorts. „Diese Strategie bedeutet aus ärztlicher Sicht mehr Drogentote, mehr Infektionen mit HIV und Hepatitis, und in Summe eine enorme Kumulation von Leid und eine enorme Ansammlung von zusätzlichen Kosten“, sagte Hans Haltmayer, der ärzt­liche Leiter der Suchthilfe Wien, in einem Ö1-Interview.

Der KURIER berichtete zuletzt ausführlich über zwei größere Missbrauchsfälle von Ersatzdrogen, bei denen Wiener Ärzte Tabletten im großen Stil an die Szene weitergeleitet haben dürften. So etwas will die Innenministerin künftig verhindern. Die Bundesdrogenkoordinatorin im Gesundheitsministerium, Johanna Schopper, sagt: „Ich sehe keine Zuständigkeit in irgendeiner Form, dass ein Innenministerium Aussagen zu Suchterkrankung trifft.“

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