DNA bestätigt: Geköpfter Kadaver im Sellrain war ein Wolf
Eine Woche, nachdem im Tiroler Sellrain (Bezirk Innsbruck Land) ein wolfsähnlicher Kadaver ohne Kopf in einem Waldstück entdeckt wurde, liegt nun die Bestätigung vor: Es handelt sich dabei tatsächlich um einen Wolf.
„Die DNA-Proben der Veterinärmedizinischen Universität Wien sind eingetroffen und bestätigen die ersten Einschätzungen der Expertinnen und Experten. Es konnte festgestellt werden, dass es sich genetisch um einen Wolf handelt, der der italienischen Wolfspopulation zuzurechnen ist", teilte Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer, am Donnerstag mit.
Hinweise, dass es sich um einen Wolfshund oder einen Mischling zwischen Wolf und Hund handelt, lägen keine vor. Das Tier wurde bisher noch nicht in Österreich nachgewiesen.
Schafe gerissen
Auch Schafsrisse auf der Inzinger Alm können mittlerweile konkret diesem Wolf zugeordnet werden: „Anhand der Proben, die auf der Inzinger Alm bei zwei gerissenen Schafen entnommen wurden, kann bestätigt werden, dass diese von dem im Sellrain aufgefundenen Wolf gerissen wurden“, erklärt Janovsky.
Etwa 20 tote Schafe rund um das Sellraingebiet in Tirol – die Hälfte davon mit Rissspuren - hatten unter Bauern in der Region für Unruhe gesorgt. Die Landwirtschaftskammer stellte Antrag auf Abschuss des streng geschützten Tieres.
Doch der Antrag auf Entnahme wurde von den Behörden abgelehnt, da es keine fachlichen Voraussetzungen dafür gab. Die großen Beutegreifer - Wolf, Bär und Luchs - sind EU-weit streng geschützt. Ein Abschuss darf nur in Ausnahmefällen erfolgen, etwa wenn Gefahr für Menschen besteht.
Der gewilderte Wolf in Tirol ist nun ein Fall für den Staatsanwalt.
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